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Handball Absoluter Einbruch für Borne

Germania Borne beendet das Jahr 2017 mit einem erneuten mentalen Tiefschlag. In Gommern verliert der SVG 22:34 (13:16).

Von Björn Richter 19.12.2017, 00:01

Gommern/Borne l Als dann auch noch Moritz Wilke gegen seine ehemaligen Temkollegen traf, wurde es Benjamin Prosowski nun wirklich zu bunt. Mit einem gekonntem Dreher aus dem Handgelenk beförderte der Coach des SV Germania Borne sein Klemmbrett auf die Bank. Die Reaktion des Trainers auf das zwischenzeitliche 21:15 (39.) aus Sicht des gastgebenden SV Eintracht Gommern sprach Bände über die Gemütslage bei den Gästen. Und sie blieb am Sonnabend das letzte emotionale Aufbäumen seitens des Schlusslichts der Handball-Verbandsliga, das von der Eintracht im letzten Duell des Jahres mit 34:22 (16:13) in die Schranken gewiesen wurde.

Borne bleibt auswärts ein Punktelieferant. Alle Partien in der Fremde gingen für die Germania verloren. Und gerade bei dem Spiel am Sonnabend konnte die zweite Halbzeit nicht eindeutiger ausfallen. Man muss das so hart sagen aus Borne-Sicht: Das Schlusslicht war chancenlos. „Am Ende war es ein absoluter Einbruch“, musste auch Prosowski zugeben. „Der Sieg für Gommern war aufgrund der zweiten Halbzeit auch in der Höhe verdient. Das war ziemlich mager bei uns.“

Dabei hatten die Gäste, die mit nur einem Torwart und acht Feldspielern angereist waren, viel Gegenwehr geleistet in der ersten Hälfte. Angeführt von ihren besten Werfern Sebastian Scholz (neun Tore) und Christian Fink (sieben) offenbarten die Germanen der 6-0-Abwehr der Gommeraner deren Defizite. „Ich kann nicht alles schlecht reden“, meinte Prosowski. Allerdings lag es auch am Gegner, dass Borne nicht schon in der ersten Hälfte nicht höher zurücklag.

„In der Deckung waren wir nicht emotional genug. So hatten wir viele dieser Eins-gegen-Eins-Situationen, in denen jeder auf sich gestellt war“, sagte Gommern-Trainer Sebastian Munter. „Wir haben gesehen, dass Borne absolut kein Fallobst war.“ Eine Halbzeit lang verlangten die Gäste Gommern sogar alles ab. „Es gab viele technische Fehler auf beiden Seiten“, erklärte Prosowski. „Auch die Deckung stand bei beiden Teams nicht.“ So blieb Borne im Spiel.

Doch nach dem Seitenwechsel spielte die im Verhältnis um Längen breitere Bank der Eintracht in die Karten. Nachdem Borne die ersten drei Angriffe im Nichts versanden ließ, zog Gommern zum 19:13 durch Dennis Einwiller davon (33.). „Natürlich fehlt da am Ende auch die Kondition. Schließlich müssen die Jungs in der Abwehr und im Angriff ihren Mann stehen“, schätzte Prosowski ein. Und nachdem der SVG den Start zur zweiten Halbzeit „absolut verschlafen hatte“, wie Prosowski meinte, machte es Borne dem Gegner „zu leicht. Wir haben einfache Kontertore bekommen.“ Auch freie Abschlüsse wurden vergeben. So wurde es am Ende ein kleines Debakel.

„Das war richtungsweisend. Wir stehen mit dem Rücken zur Wand“, sagte Bornes Trainer. „Wir müssen das jetzt aber aufarbeiten.“ Vielleicht ist es da auch ganz gut, über die Feiertage den Kopf freizubekommen. Niemand verliert gern. Und elf Niederlagen in 13 Spielen sind nicht hilfreich bei den Spielern auf der Suche nach dem Selbstbewusstsein. Training gibt es zwischen Weihnachten und Neujahr also nicht. „Die Spieler sollen Zeit mit der Familie bringen, Abstand gewinnen“, erzählte Prosowski. Vielleicht sind dann die mentalen Akkus nach der Auszeit für den Kopf zumindest ein bisschen mehr aufgeladen. Neues Jahr, neues Glück? Der SV Germania Borne würde dazu nie und nimmer nein sagen. Eigentlich kann es nur besser werden.

Borne: Brinkmann – Klippstein (3), Bester, Fink (7/2), Dietze, Scholz (9), Schulze, Neugebauer, Wegener (3)

Siebenmeter: SVE 2/1 – SVG 3/2 Zeitstrafen: SVE 4 – SVG 2