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Handball Zum Schluss fehlt die Leaderin

Der HC Salzland musste sich dem SV Anhalt Bernburg im Derby der Sachsen-Anhalt-Liga am Ende knapp mit 25:27 (14:15) geschlagen geben.

Von Dennis Uhlemann 09.10.2017, 23:01

Staßfurt l Sichtlich erzürnt stapfte Pierre Altnau Richtung Schiedsgericht und knallte die grüne Auszeit-Karte fast auf den Tisch. Der Trainer des HC Salzland war sauer. Sein Team hatte im Derby der Sachsen-Anhalt-Liga gerade eine Vier-Tore-Führung verspielt. Die Gäste vom SV Anhalt Bernburg, machten aus einem 16:20-Rückstand eine 21:20-Führung. Und diese fünf Minuten haben das Spiel letztlich zugunsten der Gäste entschieden. Mit dem 25:27 (14:15) fügten die Bernburger dem HCS die vierte Niederlage am Stück zu.

Die folgende Standpauke von Altnau hatte auch nur bedingt gefruchtet. Die Bernburgerinnen blieben, mit dem psychologischen Vorteil im Rücken, dran und stellten auf 25:21 (52.). Zwar erzielte Stevie Mittwollen in der 58. Minute nochmal den Anschluss zum 25:26. Doch in die Euphoriewelle des Gastgebers hinein erzielte Bernburg durch Marie Zilke 50 Sekunden vor dem Ende das entscheidende Tor zum 27:25-Sieg.

Mittwollen, die gemeinsam mit Yvonne Sachse wieder einmal beste Werferin war (jeweils sechs Treffer), aber auch negativ auffiel wie bei einem Fehlpass, der zum 21:20 der Bernburger und der beschriebenen Auszeit führte, war sichtlich enttäuscht: „Wir haben unsere Chancen nicht genutzt und waren in der Deckung ungeordnet. Wir haben es heute einfach nicht gut gelöst. Im Derby ist die Niederlage natürlich noch bitterer.“

In der ersten Hälfte hatte sich die Pleite im Kreisduell noch nicht abgezeichnet. Das Spiel ging über die Zwischenstände 5:5 (9.) und 10:10 (19.) stets sehr ausgeglichen zu. Auch die knappe Führung von Anhalt zur Pause sollte in Hälfte zwei zunächst keine Vorteile bringen. Zunächst trafen die Salzländerinnnen dreimal, Sachse stellte auf 17:15 (37.). Als es dann zur Vier-Tore-Führung kam sah der HC Salzland schon wie der sichere Sieger aus. Aber vor allem die doppelte Unterzahl, Laura Nahrendorf und Theresa Hähnel mussten runter, sorgte für den Bernburger Aufschwung.

Dass die Gäste das Spiel in der Schlussphase dann für sich entscheiden konnten, lag auch an einer taktischen Veränderung. Anhalt Bernburg nahm Sachse auf Manndeckung und sie damit aus dem Spiel. „Damit haben wir Probleme gehabt. Keine andere Spielerin hat dann die Verantwortung übernommen“, ärgerte sich Victoria Göpel, die nach längerer Verletzungspause wieder dabei war und immerhin vier Treffer erzielte.

Es fehlte zum Ende des Derbys gegen Bernburg die Leaderin im Angriffsspiel. Und auch Göpel konnte diese Rolle bei ihrem derzeitigen Fitnessstand noch nicht ausfüllen. „Ich habe den Trainingsrückstand noch gemerkt, ich muss mich erstmal wieder reinfinden“, sagte sie. „Nachlässigkeiten und simple Fehler“ waren für Göpel weitere Gründe für die Niederlage. „Es hat an den kleinen Dingen gehapert.“

HC Salzland: Braune, Ellermann - Zeidler (3), Wolff-Reike (1), Mittwollen (6), Fiedler, Kregelin, Nahrendorf (1), Brunne (1), Sachse (6), Kriebel, Jacobi, Göpel (4), Hähnel (3)

Siebenmeter: Salzland 6/5 - Bernburg 5/3 Zeitstrafen: Salzland 4 - Bernburg 4