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Fußball Germania Tangerhütte holt den Titel

In der Fußball-Kreisoberliga hat sich Germania Tangerhütte ganz souverän den Meistertitel geholt und steigt in die Landesklasse auf.

Von Uwe Meyer 16.07.2018, 01:01

Stendal l Germania Tangerhütte hat sich in der Fußball-Kreisoberliga ganz souverän die Meisterschaft gesichert. Damit kehren die Tangerstädter nach zweijähriger Abwesenheit wieder auf die Landesbühne zurück.

Spannung bot bis zum Schluss der Abstiegskampf. Am Ende mussten Weiß-Blau Stendal, Kickers Seehausen und der VfB Elbe Uetz den Weg in die Kreisliga antreten.

Der Titelkampf war nur zu Beginn der Serie spannend. Die erwarteten Mannschaften aus Tangerhütte und Schinne waren gleich in der Spitzengruppe, trennten sich am dritten Spieltag torlos. Die Tabellenführung hatte zunächst Goldbeck inne. Doch die Blau-Gelben bekamen nach einem 1:4 zu Hause gegen Schinne einen deutlichen Dämpfer verpasst. Dies setzte sich nach einem Remis gegen Lok Stendal II und zwei weiteren Niederlagen gegen Klietz und Tangerhütte fort, sodass die Goldbecker weit ins Mittelfeld abrutschten. Oben bestimmten nun Schinne und Tangerhütte klar die Musik. Beide hatten nur im direkten Duell und in einem weiteren Match unentschieden gespielt.

Doch mit einem 0:0 bei Angstgegner Berkau schlitterte Schinne in eine Krise, die Niederlagen zu Hause gegen Bismark II/Kläden, sowie auswärts bei den Abstiegskandidaten Seehausen und Lüderitz folgten. Tangerhütte ließ dagegen nichts anbrennen, zog souverän seine Kreise.

Zur Winterpause trennten beide Mannschaften schon zehn Punkte. Auf den zweiten Platz hatte sich nach leichten Startschwierigkeiten die SG Bismark II/Kläden geschoben.

Auch die Kreisoberliga litt unter den vielen Spielausfällen im Winter. Kurz schien noch einmal Spannung in die Meisterschaft zu kommen. Schinne startete mit einer starken Leistung beim 6:2 bei Lok Stendal II. Gegen die Lok-Kicker gab es für Tangerhütte am 10. März die erste Niederlage und plötzlich brannte bei den Tangerstädtern der Baum, obwohl Schinne einen Tag später nach einem 0:2 gegen Goldbeck sich endgültig aus dem Titelkampf verabschiedete. Trainer Jürgen Dobberkau prangerte unter anderem mangelnde Trainingsbeteiligung an und trat zurück. Die Antwort der Mannschaft war ein 9:1 bei Post Stendal. Wenige Wochen später gab es den Rücktritt vom Rücktritt des erfahrenen Trainers. Es folgte prompt die zweite Niederlage in Goldbeck.

Kamern war durch eine unglaubliche Serie plötzlich erster Jäger der Tangerstädter. Germania ließ sich aber nicht mehr aus der Bahn werfen, fuhr den Aufstieg und kurz darauf die Meisterschaft ganz sicher in den Hafen. „Es ist ein großes Erlebnis, so souverän den Aufstieg geschafft zu haben“, freute sich Trainer Jürgen Dobberkau. Nach einem weiteren Dreier in Berkau und dem feststehenden Titel wurde auch mit einer ordentlichen Sekt- und Bierdusche gefeiert.

Hinter den Tangerstädtern holte sich eine stetig verbesserte SG Bismark II/Kläden die Vizemeisterschaft. Am Ende war mit 18 Punkten der Abstand zu Rang eins gehörig. Die Bartsch und Co. fielen besonders in der Rückrunde durch eine sehr effektive Spielweise und eine gut organisierte Abwehr auf.

Hinter den Erwartungen ist etwas der Schinner SV Eintracht geblieben. Vor allem der Abstand nach oben ist mit dem Potenzial, das in dieser Mannschaft steckte, einfach zu groß. Immer wieder leistete sich das Reifke-Team besonders gegen die sogenannten Kleinen Ausrutscher. Jubeln durfte Schinne trotzdem, denn es gab den dritten Titel in Folge in der Halle.

Der Rossauer SV bekam zu Beginn gegen Tangerhütte und Goldbeck zweimal richtig auf die Mütze. Von diesem Schock musste sich die junge Mannschaft erstmal erholen, wurde im Saisonverlauf immer besser und konstanter. Nach der Winterpause und besonders gegen Ende der Serie gab es auch in Goldbeck wieder eine Steigerung. So wurde es hinter Rossau Platz fünf.

Mit größeren personellen Sorgen hatte Lok Stendal II zu kämpfen. Das Team stabilisierte sich schnell und zur Rückrunde gab es weitere Verstärkungen, die noch von einer besseren Platzierung träumen ließen. Doch die hohe Belastung der A-Junioren und zurückkehrende Personalprobleme sorgten für ein neuerliches Abrutschen auf Rang sieben.

Davor platzierte sich Klietz. Die Germania war immer in der oberen Hälfte präsent, machte meist seine Hausaufgaben gegen die Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte. Gegen die Konkurrenz von oben wurden auch Siege eingeholt. Durch viele Ausfälle ging Klietz durch zahlreiche Nachholer auf dem Zahnfleisch (Verletzungen). Fader Beigeschmack waren die Spielabsage am letzten Spieltag in Rossau und die Pokalaffäre.

Die zwischenzeitliche Überraschungsmannschaft hieß Kamern. Nach Platz vier in der Hinrunde brauste Empor plötzlich von Sieg zu Sieg – acht in Folge. Ein 0:5 gegen Schinne zog bei Empor den Stecker. Am Ende wurde es Rang acht.

Ab dem Neunten, Post Stendal, war es die blanke Abstiegs­angst, wobei die Postler lange im sicheren Fahrwasser waren. Doch durch eine negative Serie gerieten die Röxer noch in Gefahr, zogen sich einige Spieltage vor Ende aus dem Sumpf.

Der Abstiegskampf war ansonsten nicht an Dramatik zu überbieten. Jeder von den beteiligten Mannschaften rutschte unter den Strich.

Zur Hinrunde schienen Uetz und Krüden/Groß Garz eigentlich schon abgeschlagen, kämpften sich aber wieder raus. Für Uetz reichte es am Ende nach einem dramatischen Finale nicht.

Krüden/Groß Garz, Berkau und Schönhausen brachten sich am letzten Spieltag in Sicherheit.

Neben Uetz erwischte es Seehausen und Aufsteiger Weiß-Blau Stendal. Die Nordstendaler rutschten durch die Querelen im Winter, zahlreiche Spieler plus Trainer verließen den Verein, in diese Situation.