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Fußball Lok-Präsident sieht Hetzkampagne

Paukenschlag am Stendaler Hölzchen. Der Sportvorstand des 1. FC Lok Stendal, Ralf Troeger, ist von seinem Posten zurückgetreten.

Von Wolfgang Seibicke 14.08.2018, 05:00

Stendal l Das hatte zu tun mit einer Kampagne gegen seine Person, die im Verlauf des Oberligaspiels Lok Stendal gegen den Greifswalder FC von der Waldseitentribüne aus erfolgte. Dort wurde Rolf Troeger auf zwei Plakaten zum Rücktritt aufgefordert.

Unter anderem wurde ihm vorgeworfen, eine One-Man-Show als Vereinsverantwortlicher zu veranstalten. Zweifellos hatte Troeger für den sportlichen Teil der Vorstandsarbeit die Verantwortung. Ohne ihn lief diesbezüglich praktisch nichts.

Dabei kam es aber auch zu Übertreibungen, die sich herumsprachen und die Distanz zwischen dem 1. FC Lok und weiteren Vereinen aus der Region erweiterten.

Stefan Schulz, Vorstandsmitglied und Spieler beim SSV Havelwinkel Warnau: „Wir wollten in der Saisonvorbereitung an einem Freitag in Warnau gern ein Testspiel gegen Lok bestreiten und fragten beim Verein an. Weil seitens der Stendaler jedoch eine dreistellige Antrittsprämie gefordert wurde, haben wir auf das Spiel verzichtet.“

Vom Vereinsvorsitzenden Ulrich Nellessen gib es folgende Aussage zu Troegers Rücktritt: „Ich distanziere mich auf das Schärfste von der primitiven Hetzkampagne anlässlich des Spiels am Sonntag. Ohne das Engagement von Herrn Dr. Troeger wären die Erfolge des Vereins (Kunstrasenplatz, Aufstieg und DFB-Pokal) nicht eingetreten. Konsequenzen (wie die eventuelle Niederlegung des Präsidentenamtes) behalte ich mir vor. So wird der Verein praktisch hingerichtet durch eigene Anhänger.“

Das große Problem ist, dass ganz wesentliche Punkte der Vereinsarbeit nunmehr urplötzlich von anderen Personen, die beispielsweise Details überhaupt nicht kennen, geleistet werden müssen.

Auch bezüglich der noch beabsichtigten Verstärkung des Kaders der Oberliga-Mannschaft bleiben Fragen offen. Dieses Thema und die Abwicklung lagen ganz in der Hand von Sportvorstand Troeger.

Auf der Pressekonferenz nach dem Punktspiel gegen Greifswald wurde Lok-Chefcoach Sven Körner konkret:

„Wir sind noch auf der Suche nach einem großgewachsenen Stürmer“, womit der Fußball wieder im Mittelpunkt steht.

Mit den beiden Treffern gegen die gute Greifswalder Mannschaft waren die Stendaler am Sonntag vorn recht erfolgreich. Es haperte mehr in der Defensive.

Die Gegentreffer zum 0:1 beziehungsweise 2:3 hatten ihren Ausgangspunkt zum Beispiel auf der rechten Abwehrseite.

Und auch auf der linken Seite sahen sich die Stendaler oft vor Probleme gestellt, allein der Japaner Miyazaki beschäftigte sie mehr, als ihnen lieb war.