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Fußball Derbysieg stößt Tür ganz weit auf

Nach dem 3:2-Erfolg im Harzderby gegen den FSV Grün-Weiß Ilsenburg fehlt den Hasserödern nur noch ein Sieg.

Von Ingolf Geßler 27.05.2019, 10:33

Wernigerode l Praktisch reichen den Hasserödern in Anbetracht der deutlich besseren Tordifferenz gegenüber dem Mageburger SC Preussen sogar zwei Unentschieden, um den Aufstieg perfekt zu machen. Doch davon will Trainer Alexander Kopp nichts wissen, schon am kommenden Sonnabend soll mit einem Sieg im schweren Auswärtsspiel beim Magdeburger SV Börde die Landesliga-Meisterschaft gefeiert werden.

Um in diese komfortable Ausgangssituation zu kommen, benötigte es gegen den Harzrivalen FSV Grün-Weiß Ilsenburg ein hartes Stück Arbeit. Vor einer stolzen Kulisse von 513 Zuschauern im Sportforum hinterließen die Ilsenburger über weite Strecken der ersten Halbzeit den entschlosseneren Eindruck. Um jeden Zentimeter wurde im Mittelfeld erbittert gekämpft, die Kreativkräfte beider Vereine hatten kaum Zeit, sich zu entfalten. Chancen blieben somit auf beiden Seiten absolute Mangelware, worunter zwangsläufig auch die Attraktivität für den neutralen Zuschauer litt.

Die erste gute Möglichkeit hatte der FSV Ilsenburg, als der agile Jozef Ulicny kurz vor dem Strafraum gefoult wurde. Dawid Lozinski setzte den Freistoß aus knapp 20 Metern aber deutlich neben den Kasten (5.). Auf der Gegenseite wurde ein erster Schussversuch von Tino Semmer aus 20 Metern geblockt (12.). Mit der nächsten Möglichkeit wurde der couragierte Beginn der Ilsenburger belohnt. Dawid Lozinski wurde nach einem Diagonalball kurz vor dem Strafraum nicht energisch genug angegriffen, setzte sich gegen zwei Abwehrspieler durch und vollendete mit links ins rechte untere Eck (19.).

Die Ilsenburger wirkten danach deutlich präsenter in den Zweikämpfen und im Spiel nach vorn, ohne sich jedoch nennenswerte Chancen herauszuarbeiten. Auf Seiten der Einheit wirkten einige Spieler etwas verunsichert, der womöglich vorentscheidende Charakter dieser Partie schien sich doch auf das Nervenkostüm des ein oder anderen auszuwirken.

Dennoch war die nächste gute Möglichkeit auf Seiten der Hasseröder. Nach einem Konter kam Leon Dannhauer frei vor dem Tor zum Abschluss, Ilsenburgs Keeper Niklas Hanns regaierte stark (27.). Fast mit dem Pausenpfiff kamen die Hasse­röder aber doch noch zum wichtigen Ausgleichstor. Konrad Babeczko brachte Tino Semmer im Strafraum zu Fall, den fälligen Elfmeter verwandelte Nick Schmidt zum 1:1-Pausenstand (44.).

Nach Wiederanpfiff war der FC Einheit deutlich besser im Spiel, Nick Schmidt versuchte es aus 20 Metern (51.). Die nächste gute Chance ließ dann Pegel zu Gunsten des FC Einheit ausschlagen. Nach einem Eckball von Tino Semmer stieg Christoph Braitmaier an der Torraumgrenze am höchsten und köpfte zum umjubelten 2:1 ein (54.). Nur eine Minute später setzte sich Justin Riemann auf der rechten Außenbahn durch und spielte einen Rückpass ins Zentrum, Nick Schmidt wurde bei seinem Schuss geblockt.

Ilsenburg zeigte sich zwar bemüht, die besseren Chancen resultierten jedoch aus dem schnellen Umschaltspiel des FC Einheit. Tino Semmer wurde von Nick Schmidt freigespielt, machte im Duell gegen Lukas Stötzer aber einen Haken zu viel, statt von der Strafraumgrenze abzuschließen (64.). Zwei Minuten später war es dann ein schulbuchmäßiger Konter vom eigenen Strafraum, der für die Vorentscheidung sorgte. Danny Wersig spielte den Ball unter massiver Bedrängnis weiter auf Nick Schmidt, der Ilsenburgs Torwart Niklas Hanns freistehend aus halblinker Position überwand.

Ilsenburgs Trainergespann reagierte wenig später und stellte mit der Einwechslung von Robin Gödeke auf eine Dreierkette um. Nur vier Minuten später waren die Grün-Weißen wieder im Spiel zurück, allerdings unter Mithilfe der Einheit-Abwehr. Eine scharfe Hereingabe von Steven Rentz lenkte Tomasz Wandzik unhaltbar für seinen Keeper André Helmstedt in die eigenen Maschen (77.).

Die Gäste ließen nichts unversucht, brachten das Einheit-Gehäuse aber nicht mehr ernsthaft in Gefahr. Auf der Gegenseite vergab Rouven Blecker nach einem abgeblockten Schuss freistehend die Entscheidung (81.). Ebenso Max Binsker, der nach kurzem Wolkenbruch frei auf das FSV-Tor zulief, aber aus knapp 40 Metern über den aufgerückten Keeper Niklas Hanns hinweg vorbei schoss. Da war aber die Nachspielzeit schon fast abgelaufen, Sekunden später lagen sich Spieler, Trainer und Verantwortliche des FC Einheit nach dem Derbysieg in den Armen.

Torfolge: 0:1 Dawid Lozinski (18.), 1:1 Nick Schmidt (44. Foulstrafstoß), 2:1 Christoph Braitmaier (54.), 3:1 Nick Schmidt (66.), 3:2 Tomasz Wandzik (77. Eigentor);

Schiedsrichter: Tobias Menzel (Magdeburg);

Zuschauer: 513