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Fußball Starker Keeper und großer Siegeswillen

Der TSV Wasserleben hat seiner starken Saison mit dem Gewinn des Hasseröder Pokals die Krone aufgesetzt.

Von Ingolf Geßler 05.06.2017, 23:01

Wegeleben l In einem gut organisierten und mit 223 Zuschauern ordentlich besuchten Endspiel ging die Anfangsphase des Spiels um den Hasseröder Pokal klar an die Westerhäuser. Bereits nach vier Minuten setzte Sören Maulhardt mit einem Schuss knapp neben das Dreiangel das erste Signal, der gleiche Spieler zielte beim nächsten Schussversuch knapp drüber (7.). Während die Elf vom Wolfsberg den Ball gut durch die eigenen Reihen laufen ließ und immer wieder schnell über die Außen spielte, agierten die Wasserleber sehr nervös und leisteten sich viele Fehler im Spielaufbau.

Mit der nächsten Chance gingen die Westerhäuser dann verdientermaßen in Führung, eine Maßflanke von Kapitän Sebastian Beyer köpfte Tim Wolfram unhaltbar ins rechte, obere Eck (19.). Dieser Treffer ließ der Verunsicherung im Wasserleber Spiel weiter steigen, währen die Elf von Trainer Christopher Ullrich sofort nachlegen wollte. Oliver Dolch setzte sich gegen zwei Wasserleber durch, doch TSV-Keeper Jörg Büttner war mit einer Fußabwehr zur Stelle (22.). Nur weitere zwei Minuten später lenkte der Wasserleber Schlussmann einen Beyer-Schuss mit toller Parade über die Latte.

Danach fingen sich die Nordharzer und setzten mit Freistößen die ersten Warnzeichen. Die ersten Versuche nach Eingabe von David Tamke und von Nick Festerling aus 25 Metern waren noch erfolglos, der dritte Freistoß brachte den Ausgleich. Den 18-m-Schuss von Nick Festerling musste SVW-Keeper Mathias Langer prallen lassen. Im Nachsetzen waren gleich zwei Wasserleber frei. Christian Fengler schoss ebenso den Keeper an wie David Tamke, aber im dritten Anlauf vollendete Tamke zum 1:1 (32.). Gleich nach dieser Aktion wurde es nach einem Disput zwischen Christian Fengler und Steven Pflug hektisch. Trotz einer hitziger Situationen blieb es aber bei allem Kampfgeist ein faires Endspiel.

Die Westerhäuser steckten den Rückschlag gut weg und hatten in der Folge mehrfach die Chance zur erneuten Führung. Oliver Dolch scheiterte gleich zweimal am stark reagierenden Büttner, erst nach schöner Einzelaktion aus spitzem Winkel (38.), kurz vor der Pause nach Zusammenspiel mit Florian Brinkmann. Auch die letzte Möglichkeit gehörte den Westerhäusern, nach Flanke von Steven Pflug schoss Tim Wolfram am langen Pfosten stehend vorbei.

Mit Beginn der zweiten Halbzeit änderte sich das Bild, Wasserleben stand nun deutlich sicherer in der Defensive und setzte gefährliche Nadelstiche nach vorn. Zehn Minuten nach Wiederanpfiff zog Nick Festerling trocken aus über 30 Metern ab, Langer konnte den Ball gerade noch über die Latte lenken. Der anschließenden Eckball von Ribert Göpel landete aus dem Gewühl heraus an der Brust von Christian Fengler und von dort zum 2:1 ins Tor (55.).

Die Westerhäuser Reserve war zwar in der Folge um den Ausgleich bemüht, konnte aber spielerisch nicht an die gute Leistung der ersten Halbzeit anknüpfen. Dies lag zu großen Teilen daran, dass die Wasserleber mit großem Willen überzeugten und keinen Ball verloren gaben. Durch Konter hatten die Blau-Weißen letztlich auch die besseren Chancen. Bei einem dieser Angriffe zielte der aufgerückte Marc Feuerstack nach Zuspiel von Stephan Büttner knapp über das Tor (61.), Fabian Dziergwa köpfte nach Bröder-Eckball über das rechte Dreiangel (67.).

Dziergwa war es auch, der eine der wenigen Westerhäuser Chancen im Verlauf der zweiten Halbzeit vereitelte. Einen scharf getretenen Blum-Freistoß köpfte der Verteidiger aus der Gefahrenzone (73.). Sören Maulhardt nach Pass von Steven Pflug hatte wenig später die beste Möglichkeit zum Ausgleich (77.). Die von vielen Foulspielen und Unterbrechungen gerprägte Schlussphase brachte bis auf einen zu unplatziert getretenen Freistoß von Gunnar Blum keine weiteren Chancen.

Damit war 36 Jahre nach dem letzten Finaleinzug einer Wasselebener Mannschaft der Pokaltriumph perfekt, Mannschaftsleiter Volker Komor konnte sich an das verlorene Endspiel in seiner aktiven Spielerkarriere erinnern. Entsprechend ausgiebig wurde der Pokalsieg nach der Übergabe durch KFV-Präsident Detlef Rutzen gefeiert, erst in Wegeleben dann bis in die frühen Morgenstunden in Wasserleben. Ein Teil der Mannschaft musste die Feier abbrechen, denn um 2 Uhr ging es Richtung Flieger. Besser hätte die Mallorca-Tour wahrlich nicht geplant werden können.

Torfolge: 1:0 Tim Wolfram (19.), 1:1 David Tamke (32.), 1:2 Christian Fengler (55.); Schiedsrichter: Meike Scholze (Derenburg) - Reinhold Reddig (Blankenburg), Horst Klutzny (Langeln), Lutz Siebert (Quedlinburg); Zuschauer: 223.