TSV Berßel nach 1:4-Rückstand noch Remis

Berßel l In den Nachholspielen der Fußball-Harzliga, Staffel 1, hat der TSV Berßel einen wichtigen Zähler für den Klassenerhalt eingefahren, nach 1:4-Rückstand kämpfte sich die Bode-Elf gegen Veckenstedt noch zu einem Unentschieden. Bereits am Mittwoch hatte sich Olympia Schlanstedt II mit einem klaren 5:0-Sieg ganz dicht ans „rettende Ufer“ herangeschossen, der Hessener SV II und auch der TSV Deersheim mussten dagegen unglückliche Niederlagen hinnehmen.

Empor Dedeleben – TSV 09 Wasserleben 0:1 (0:0). Die Wasserleber hatten in der ersten Halbzeit mehr vom Spiel, gingen aber etwas schludrig mit den sich bietenden Chancen um. Zudem erwies sich Alexander Müller im Dedelebener Tor bei Schüssen von Benjamin Bröder und David Tamke als starker Rückhalt. Beim Treffer von Nick Festerling ahndete Referee Alexander Koch ein foulwürdiges Einsteigen des Wasserleber Torjägers gegen Dedelebens Abwehrspieler.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit belohnten sich die Wasserleber dann für ihre Offensivbemühungen, nach Eingabe von Martin Riemer stand der aufgerückte Verteidiger Fabian Dziergwa goldrichtig und vollendete zur Gästeführung (56.). Dieser Treffer ließ das Spiel aber zu Gunsten der Dedelebener kippen, die Einheimischen erkämpften sich größere Spielanteile. Bei den wenigen Möglichkeiten agierten die Gastgeber allerdings zu hektisch. Den Wasserlebern ergaben sich durch die offenere Spielweise der Platzherren Räume für Konter, die vielfach aber nicht konzentriert genug vorgetragen wurden. Somit blieb es in der umkämpften aber jederzeit fairen Partie beim knappen Sieg der Wasserleber.

Tor: 0:1 Fabian Dziergwa (56.); Schiedsrichter: Alexander Koch (Silstedt); Zuschauer: 30.

Eintracht Osterwieck II – TSV 1912 Deersheim 2:1 (1:1). Die Eintracht war nach der knappen 0:1-Hinspielniederlage auf Wiedergutmachung aus, diese gelang in der ersten Halbzeit aber nur selten. Deersheim drängte die Heimelf vom Anpfiff weg mit seinem Pressing tief in die eigene Hälfte, gestattete den Osterwieckern damit aber Räume für Konter. In der vierten Minute scheiterte Christian Saft nach Kruppa-Zuspiel an Keeper Alexander Kerler, im Nachsetzen markierte Christian Krüger die frühe Führung. Danach spielten nur noch die Gäste, die immer wieder durch das von der Eintracht vernachlässigte Zentrum kamen. Abschlüsse aus der Distanz und Querpässe in die Mitte fanden aber nicht den Ball ins Tor oder wurden von Keeper Max Alpert abgefangen. Nach drei, vier guten Chancen sorgte ein Eigentor für den hochverdienten Ausgleich. Matthias Hauch lenkte den Flachschuss des Ex-Eintracht‘lers Hendrik Schulz unhaltbar ab. Deersheim drängte auf die Führung, die letzte gute Chance vor der Pause war aber auf Seiten der Heimelf. Nach guter Vorarbeit von Bastian Hahmann schoss Sven Bieling aus 14 Metern mit vollem Risiko drüber.

Nach Wiederanpfiff kam die Eintracht besser ins Spiel, gewann mehr Zweikämpfe und eroberte viele zweite Bälle. Der TSV verlegte sich auf Konter, scheiterte aber bei seinen Möglichkeiten an Keeper Alpert. Auf der Gegenseite verpasste Stefan Uhlemann freistehend aus elf Metern die Führung. Diese fiel dann in der 88. Minute, als sich Michael Hildebrandt auf Außen stark durchsetzte und Matthias Perle bediente. Der ließ seinen Gegenspieler im Zentrum alt aussehen und vollendete zum etwas glücklichen, aber aufgrund der zweiten Halbzeit nicht unverdienten 2:1-Sieg ins lange Eck.

Torfolge: 1:0 Christian Krüger (4.), 1:1 Matthias Hauch (35. Eigentor), 2:1 Matthias Perle (88.); Schiedsrichter: Manfred Böde (Ilsenburg); Zuschauer: 58.

TSV Berßel 1912 – SV Fortschritt Veckenstedt 4:4 (0:2). Beide Teams traten ersatzgeschwächt an, wobei die Berßeler nach zuletzt guten Partien eine katastrophale erste Halbzeit hinlegten. Zwei grobe Abwehrschnitzer verhalten den Veckenstedtern Carsten Seiler (12.) und Patrick Löppen (15.) in der Anfangsviertelstunde zu ihren Toren. Löppen hätte im Verlauf der ersten Halbzeit sogar auf 0:3 erhöhen können, traf mit einem Volleyschuss aber nur das Aluminium.

In der Pause versuchte Berßels Trainer Andreas Bode seine Mannschaft mit einer lautstarken Ansprache wachzurütteln, ein Torwartfehler führte aber kurz nach Wiederanpfiff zum dritten Gegentor durch Brian Martini (50.). Als der 44-jährige Routinier Ralf Matzelt nach einer Flanke von Ronny Rosenow mit dem Knie das erste Tor seiner Karriere erzielte (!), schien die Bann gebrochen. Doch nur vier Minuten später kassierten die Berßeler durch Carsten Seiler das 1:4, auch diesmal machte Keeper Nico Schramm keine gute Figur. Der Aufsteiger gab sich aber nicht auf. Während bei Veckenstedt die Kräfte nachließen, bekam der TSV Berßel immer mehr Oberwasser. Das 2:4 durch Michael Wolff setzte beim Gastgeber weitere Kräfte frei. Martin Wiese und erneut Wolff durch einen verwandelten Handstrafstoß belohnten die tolle Moral der Berßeler mit einem Punktgewinn, der im Kampf gegen den Abstieg vielleicht noch von entscheidender Bedeutung werden könnte.

Torfolge: 0:1 Carsten Seiler (12.), 0:2 Patrick Löppen (15.), 0:3 Brian Martini (50.), 1:3 Ralf Matzelt (59.), 1:4 Carsten Seiler (63.), 2:4 Michael Wolff (70.), 2:4 Martin Wiese (75.), 4:4 Michael Wolff (80. Handstrafstoß); Schiedsrichter: Frank Golla (Hessen); Zuschauer: 22.

Hessener SV 1928 II – Grün-Gelb Ströbeck 1:2 (1:2). Die verstärkte Gastgeber-Elf erwischte den besseren Start, André Dwornik scheiterte nach langem Ball von Tobias Winter per Kopf an Keeper Sascha Schuster. Die Ströbecker zeigten sich vor dem Tor effektiver, Matthias Matzmohr nutzte die erste Möglichkeit zur Führung (9.). Die Antwort ließ aber nicht lange auf sich warten: Ein 25-m-Schuss von Winter wurde im Strafraum mit der Hand abgewehrt, Sebastian Kortegast verwandelte den fälligen Strafstoß zum 1:1 (19.). Danach hätte André Dwornik die Hessener Reserve in Führung bringen können, traf nach schöner Einzelaktion aber nur den Pfosten (25.). Genauer zielte Ströbecks Florian Willke, sein 25 m-Frei­stoß schlug unhaltbar im Hessener Tor ein (34.). Torjäger Christian Knuth hätte bereits im nächsten Anriff nachlegen können.

Nach Wiederanpfiff drängte die Heimelf auf den Ausgleich, doch Justin Röver (48. Pfostenschuss) und Dwornik aus Nahdistanz (55.) ließen klare Möglichkeiten liegen. Bei einer der wenigen Gästechancen parierte Keeper Andreas Sackmann stark gegen den frei durchgelaufenen Knuth (65.). Eine weitere Großchance für den glücklosen Dwornik, dessen Kopfball auf der Linie geklärt wurde (72.), leitete Hessens Schluss­offensive ein. Hier vergab auch Kevin Meser, der freistehend an Sascha Schuster scheiterte (79.) und dessen Kopfball an die Latte gelenkt wurde (82.), den möglichen Ausgleich. Somit ließen die Hessener mit einer unglücklichen Niederlage erneut wichtige Punkte für den Klassenerhalt liegen.

Torfolge: 0:1 Matthias Matzmohr (9.), 1:1 Sebastian Kortegast (19. Handstrafstoß), 1:2 Florian Willke (34.); Schiedsrichter: Nick Strübig (Ilsenburg); Zuschauer: 58.

Olympia Schlanstedt II – Fortuna Dingelstedt 5:0 (1:0). Bereits am Mittwochabend fuhr die Schlanstedter Reserve drei eminent wichtige Punkte gegen den Abstieg ein. Mit dem klaren 5:0-Sieg über Dingel­stedt wurde zugleich die „Rote Laterne“ an das neue Schlusslicht SG Lüttgenrode weiter gereicht. In der Anfangsphase war den Gastgebern die Nervosität anzumerken. Zwar erspielten sich die Schlanstedter einige gute Gelegenheiten, diese wurden aber überhastet vergeben. Nach einer knappen halben Stunde waren die Einheimischen dann im Glück, René Winkel ließ eine hochkarätige Chance zur Dingelstedter Führung aus. Kurz darauf wurden die Offensivbemühungen der Olympia-Reserve belohnt, Tobias Kosinski traf nach schönem Rückpass von Marcel Brune zur Führung.

In der Halbzeit fand Schlanstedts Coach Thomas Meyer klare Worte, fortan setzte seine Elf die Vorgaben deutlich besser um. Das schnelle 2:0 durch eine schöne Einzelleistung von Routinier Michael Strube verlieh den Gelb-Schwarzen die nötige Sicherheit, auch die Chancen wurden nun konsequenter genutzt. Erneut Strube nach einem schönen Angriff über Außen (57.) sowie Dominik Sargon Blenke (65.) und Dominik Kosinski (78.) durch schnelles Umschalten nach Fehlern des Gegners schossen einen klaren 5:0-Sieg heraus. In Anbetracht der Chancen hätte das Ergebnis sogar noch höher ausfallen können, die ersatzgeschwächt angereisten Dingelstedter hatten nach der Pause kaum noch etwas entgegen zu setzen.

Torfolge: 1:0 Tobias Kosinski (33.), 2:0, 3:0 Michael Strube (48., 57.), 4:0 Dominik Sargon Blenke (65.), 5:0 Tobias Kosinski (78.); Schiedsrichter: Ralf Pitt (Harsleben); Zuschauer: 55.