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Handball HV Wernigerode bleibt Sachsen-Anhalt-Ligist

Der Einspruch des Vereins hatte Erfolg, der Abstieg in die Verbandsliga ist abgewendet.

Von Ingolf Geßler 07.07.2016, 03:54

Wernigerode l Großes Aufatmen beim Handballverein Wernigerode: Das Team um Trainer Matthias Schröder spielt auch in der Saison 2016/17 in der Sachsen-Anhalt-Liga. Dem Einspruch des HV Wernigerode gegen die Entscheidung des Handballverbandes Sachsen-Anhalt (HVSA), die Mannschaft als Viertletzten in die Verbandsliga absteigen zu lassen, wurde vom Verbandssportgericht nach siebenwöchigem Prozessmarathon stattgegeben.

Die Sachlage sprach eindeutig für die Wernigeröder. In den Durchführungsbestimmungen hieß es: „Die auf Tabellenplatz 13 und tiefer liegenden Mannschaften steigen in die Verbandsligen ab....Steigen aus Ligen oberhalb der Sachsen-Anhalt-Ligen mehr Mannschaften ab, als auf oder wird auf den Aufstieg verzichtet, wird die Staffelstärke der jeweiligen Staffel der Sachsen-Anhalt-Liga entsprechend angepasst (eventuelle Aufstockung um entsprechende Zahl).“

Dies war durch den Aufstiegsverzicht des SV Oebisfelde der Fall, doch statt die Staffel aufzuzustocken, wollte der HVSA auch den Tabellenzwölften, HV Wernigerode, absteigen lassen, um die Staffel auf 14 Teams zu reduzieren.

„Nach unserem Einspruch hat der HVSA kurzerhand sein Urteil zum Fall Marcus Czaja geändert und wollte uns im Nachhinein doch die Punkte abziehen“, berichtet HVW-Präsident Michael Wiecker. Der Spieler hatte aufgrund der falschen Vorgehensweise bei seinem Wechsel aus dem bayerischen Landesverband in fünf Spielen mitgewirkt, wurde aber dafür vom HVSA für neun Monate gesperrt und bekam eine Geldstrafe aufgebrummt. Punktabzüge hatte das Urteil nicht zur Folge.

„Das Verbandssportgericht hat daraufhin beide Klagen zusammengefasst und dem HV Wernigerode in beiden Punkten Recht gegeben. Der HVSA muss die Verfahrenskosten tragen und umgehend die Spielpläne ändern“, so Wiecker. Zwar hat der Handballverband noch eine 14-tägige Einspruchsfrist, „aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er bei dieser eindeutigen Sachlage den Gang vor das Oberverbandssportgericht unternimmt“, zeigt sich der HVW-Vereinschef zuversichtlich, dass dieses Urteil rechtskräftig bleibt. „Der Verband hätte die Abstiegsregelung frühzeit ändern und alle Vereine informieren müssen, und nicht zum Saisonende“, stellt Michael Wiecker klar.

Der Prozess hatte sich sieben Wochen hingezogen, unter anderem weil der HVSA an die Vorsitzende des Verbandssportgerichtes, Anne-Kathrin Behnke, einen Antrag wegen Befangenheit gestellt hatte, der aber abgelehnt wurde.

„Im Hintergrund haben wir im Verein weiter für die Sachsen-Anhalt-Liga geplant. In der nächsten Woche kehrt Trainer Matthias Schröder aus dem Urlaub zurück und wird die Saisonvorbereitung in Angriff nehmen“, so Wiecker. „Die Mannschaft hat es sich verdient, weiter in der Sachsen-Anhalt-Liga zu spielen. Wer zehn Punkte aus den entscheidenden Spielen holt, gegen Langenweddingen oder in Haldensleben gewinnt, muss auch belohnt werden. Allerdings wird es auch in der nächsten Saison nicht einfacher. Aus der Oberliga steigt die TSG Calbe ab, von den Aufsteigern ist Eiche Biederitz sehr stark einzuschätzen, Weißenfels ist ein eher unbeschriebenes Blatt. Wir müssen um jeden Punkt kämpfen, um die Klasse zu halten“, blickt Wiecker bereits auf die neue Serie voraus.