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Verein WSV Rot-Weiß auf dem Weg in die Normalität

Nach den kürzlichen Lockerungen der Landesregierung hat der Wernigeröder SV Rot-Weiß den Trainingsbetrieb wieder aufgenommen.

Von Mario Vordank und Ingolf Geßler 29.05.2020, 03:00

Wernigerode l Zwar läuft dieses vorerst eingeschränkt und nur in einigen der insgesamt 23 Abteilungen, aber mit dem avisierten Sachsen-Anhalt-Plan sollen diese Woche mit der 6. Verordnung weitere Lockerungen folgen und damit auch das Training in den Sporthallen wieder möglich sein.

Nach dem Corona-Lockdown stand nahezu der komplette Trainingsbetrieb seit dem 16. März still. Einzig die Mitglieder der Abteilung Pferdesport konnten einzeln oder in Zweiergruppen ausreiten. Hierbei konnte ausreichend Abstand eingehalten werden, zudem stellte das Training in der freien Natur trotz weitgreifender Corona-Maßnahmen für die Reiter kein großes Problem dar.

„Wir waren sehr froh, dass unser Trainingsbetrieb nicht allzu sehr eingeschränkt war und wir jederzeit ausreiten konnten. Selbstverständlich haben die vorgegebenen Verhaltens- und Hygieneregeln auch von uns einige Anpassungen erfordert, die wir aber im Reitstall und beim Ausritt problemlos umsetzen konnten“, so Abteilungsleiter Heinz-Jürgen Preller.

Demgegenüber wurden viele der 23 Abteilungen des WSV mit dem Lockdown im Trainings- und Wettkampfbetrieb vollkommen ausgebremst. So zum Beispiel wurde die Bundesliga-Saison der Abteilung Floorball bereits im März 2020 für beendet erklärt. Im April folgte dann das Saisonende aller weiterer Ligen. Ein gleiches Prozedere gab es es auch in zahlreichen anderen Abteilungen wie Tischtennis, Kegeln, Ringen, Fußball, Volleyball und Boxen.

Letztere Abteilung musste aufgrund der Corona-Pandemie sogar die für den 18. April in der Stadtfeldhalle geplante 3. Wernigeröder Boxgala absagen. Für die entstandenen Ausfallkosten (Druck von Plakaten, Flyern und Tickets etc.) hat der Wernigeröder SV Rot-Weiß einen entsprechenden Förderantrag auf Corona-Hilfe bei der Lotto-Toto GmbH Sachsen-Anhalt gestellt. „Wir sind sehr dankbar, dass Lotto kurzfristig einen Hilfsfonds auf den Weg gebracht hat und damit Vereinen, Verbänden und Institutionen finanziell unter die Arme greift“, so Vereinspräsident André Boks.

Bereits nach Bekanntwerden der 5. Verordnung zur Eindämmung der Corona-Pandemie Anfang Mai 2020 und damit die gegebene Möglichkeit, im Freien in Kleingruppen bis maximal fünf Personen zu trainieren, setzte die Vereinsführung gemeinsam mit den Abteilungsleitern sowie Trainerinnen und Trainern alle Hebel in Bewegung, um den Trainingsbetrieb trotz weiterhin bestehender Einschränkungen wieder anlaufen zu lassen.

„Nach knapp zwei Monaten ohne regelmäßiges Training und nahezu sportlichen Stillstand war es uns wichtig, zunächst das Nachwuchstraining wieder anzuschieben und damit den Kindern und Jugendlichen wieder ein regelmäßiges Sport- und Bewegungsangebot anzubieten, um einen Ausgleich zum bis dato tristen Alltag zu schaffen“ so Sportwissenschaftler und Vereinskoordinator Mario Vordank.

Beim Wiedereinstieg in das vereinsbasierte Sporttreiben orientierte sich der mitgliederstärkste Verein des Harzkreises an den Leitplanken des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), den sportartspezifischen Übergangs-Regeln der Spitzenverbände sowie den Vorgaben der lokalen Behörden. „Über die Geschäftsstelle waren wir in ständigem Kontakt und Austausch mit den Mitarbeitern der Stadt Wernigerode und des Landkreises Harz, vor allem hinsichtlich der möglichen Nutzung der Außensportanlagen. An dieser Stelle möchte ich ein großes Dankeschön an Silvia Lisowski und ihre Mitarbeiterinnen Claudia Dalichow und Janine Bomeier aussprechen, die unserem Verein und den Abteilungen in schneller und unbürokratischer Art und Weise den Wiedereinstieg in den Trainingsbetrieb ermöglicht haben“, so Vereinspräsident André Boks.

Ein Dank richtete er auch an das Amt für Gebäudeverwaltung und das Gesundheitsamt des Landkreises Harz für die Unterstützung hinsichtlich sportlicher, organisatorischer und Hygiene relevanter Rückfragen. „Gleichzeitig möchte ich mich recht herzlich bei allen Mitgliedern für ihre Solidarität und Treue zu unserem Verein sowie das Engagement der Abteilungsleiter sowie Trainerinnen und Trainer in dieser ungewöhnlichen Zeit bedanken. Es zeigt sich wieder einmal, dass der WSV eine große, familiäre und solidarische Gemeinschaft ist, in der jeder für jeden einsteht“, so Boks.

So zum Beispiel nutzen die Mitglieder der Abteilung Boxen die Außenanlagen der Schanze im Zwölfmorgental für Treppenläufe sowie den Sportplatz Kohlgarten für Boxsport spezifisches Einzel- oder Gruppentraining ohne Körperkontakt. Ebenso hat die Abteilung Floorball in der vorletzten Woche das Nachwuchstraining der Altersklassen U9 bis U17 auf dem Sportplatz Kohlgarten wieder aufgenommen – zunächst in 19 Fünfer-Gruppen, was für die Trainer/innen ein erheblicher Mehraufwand bedeutet.

„Egal in welcher Form der Wiedereinstieg in das vereinsbasierte Sporttreiben im Wernigeröder SV Rot-Weiß erfolgt, wir setzen hierbei auf das hohe Verantwortungsbewusstsein und die großen Organisationsfähigkeiten unserer Abteilungsleiter/innen, Trainer/innen und nicht zuletzt der Sportler/innen selbst. Der Trainingsbetrieb ist super angelaufen, die Kinder und auch Eltern sind froh, dass damit ein wenig Normalität in den Alltag zurückkehrt. In der kommenden Woche werden wir alles darauf ausrichten und alles Nötige vorbereiten, dass auch alle weiteren Abteilungen nach Pfingsten in den Trainingsbetrieb zurückkehren können“, so Mario Vordank.