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Leichtathletik-WM Nach WM-Enttäuschung: Geher Linke macht den Mertesacker

Geher Christopher Linke bleibt beim WM-Start klar hinter den eigenen Erwartungen. Das erträumte Geburtstagsgeschenk für die Freundin gibt es nicht. Hilft jetzt die Mertesacker-Strategie?

Von dpa Aktualisiert: 13.09.2025, 06:30
Christopher Linke belegte über die 35 Kilometer im Gehen den 14. Platz.
Christopher Linke belegte über die 35 Kilometer im Gehen den 14. Platz. Michael Kappeler/dpa

Tokio - Nach dem Hitze-Drama bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Tokio sehnte sich Geher Christopher Linke nach Abkühlung. „Ich will mal einen bekannten Fußballer zitieren: Ich gehe jetzt erst mal drei Tage in eine Eistonne und dann sehen wir weiter“, sagte der 36-Jährige in Anspielung auf den früheren Fußball-Weltmeister Per Mertesacker. Dieser hatte auf dem Weg zum WM-Titel 2014 nach dem 2:1-Sieg gegen Algerien den legendären Satz geprägt: „Ich lege mich jetzt erst mal für drei Tage in die Eistonne.“

Auf dem Weg ins Nationalstadion der japanischen Metropole verpasste Linke als 14. den anvisierten Top-Acht-Rang. Der Potsdamer kam mit den extremen schwül-warmen Bedingungen nicht zurecht. Er war zu mutig angegangen, lag kurzzeitig auf Medaillenkurs - und fiel später immer weiter zurück. Zudem gestaltete sich Kühlung bei den nach Ansicht von Linke zu spärlich bestückten Verpflegungsstationen schwierig.

Schlussphase war „Horror“

Zwischenzeitlich habe er eine Körpertemperatur von 39,6 Grad gehabt, berichtete der 36-Jährige tief enttäuscht. „Man kann sich vorstellen, mit 39,6 liegt man im Fieber und hat wahrscheinlich Schüttelfrost und macht keine Weltmeisterschaft.“ Am Ende sei der Wettkampf „Horror“gewesen. „Ich hatte Angst, dass ich komplett umkippe“, sagte Linke nach dem Sieg des kanadischen Gehers Evan Dunfee.

Die Medaille als erträumtes Geschenk zum Geburtstag seiner Freundin am heutigen Samstag konnte Linke, der zum achten Mal bei Leichtathletik-Weltmeisterschaften dabei ist, nicht gewinnen. Aber vielleicht kann er ja nachträglich noch mal mit Edelmetall gratulieren. Am kommenden Samstag startet er noch über 20 Kilometer.

Noch schlimmer als Linke erging es bei dem Hitzerennen von Tokio Masatora Kawano. Der Japaner, der 18. wurde und ähnlich wie Linke zu schnell angegangen war, kippte nach Überqueren der Ziellinie um und musste mit einem Rollstuhl von der Bahn gebracht werden.