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Leichtathletik „Nicht würdig“: Diskus-Finale wird zur üblen Rutschpartie

Das Wetter in Tokio sorgt für einen kuriosen Abschluss der Leichtathletik-Weltmeisterschaften. Die Diskuswerfer müssen bei einer wahren Wasserschlacht Überstunden machen - und zwar schmerzhafte.

Von dpa Aktualisiert: 21.09.2025, 16:17
Mehrere Helferinnen und Helfer versuchten alles, um den Wurfring vom Regen zu befreien.
Mehrere Helferinnen und Helfer versuchten alles, um den Wurfring vom Regen zu befreien. Michael Kappeler/dpa

Tokio - Die weltbesten Diskuswerfer rutschten in einem regennassen Ring reihenweise aus, der Deutsche Mika Sosna zog sich bei der Wasserschlacht Tennissocken über seine Schuhe, Teamkollege Henrik Janssen probierte es mit Joggingschuhen. Am Ende eines irren und vor allem gefährlichen Finales jubelte Daniel Ståhl über Gold zum Abschluss der Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Tokio.

Der Schwede gewann den Titel in einem nur noch spärlich besetzten Stadion mit etwa zwei Stunden Verzögerung um 23.06 Uhr Ortszeit, als fast alle anderen Sportlerinnen und Sportler längst ihre Sachen gepackt hatten.

Sosna und Janssen gehen bei Wasserschlacht unter

„Das war eine Lotterie heute“, sagte der deutsche Diskuswurf-Bundestrainer Markus Münch, dessen Schützlinge Sosna und Janssen mit den Bedingungen überhaupt nicht zurechtkamen. Sosna belegte mit 58,60 Metern Platz elf. Janssen brachte keinen gültigen Versuch zustande und wurde Zwölfter. Weltmeister Ståhl schleuderte den Diskus in seinem letzten und besten Versuch indes ungeachtet aller Bedingungen auf starke 70,47 Meter.

„Am Ende wird nicht der Stärkste gewinnen, sondern der am besten mit dem Ring klarkommt. Es ist leider einer Weltmeisterschaft nicht würdig“, sagte Diskuswurf-Bundestrainer Markus Münch vor dem Wettkampf.

Wie gefährlich die Bedingungen waren, war bei dem dritten Versuch des Österreichers Lukas Weißheidinger zu sehen. Er rutschte im Diskuswurfring weg und knallte dann auf seinen linken Arm. Der 33-Jährige konnte seinen Wettkampf aber fortsetzen.