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Leichtathletik-WM Janssen vom SCM rutscht aus - und verpasst das Finale

Der 27-jährige Diskushüne war „so gut drauf wie noch nie“, sagte er nach der Qualifikation. Und dann kam der Regen. Auch für Till Steinforth lief es nicht wie erhofft.

Von Daniel Hübner 21.09.2025, 16:41
Henrik Janssen hatte die Kraft für einen weiten Wurf, aber nicht den Halt im nassen Ring.
Henrik Janssen hatte die Kraft für einen weiten Wurf, aber nicht den Halt im nassen Ring. IMAGO/Eibner

Tokio/Magdeburg - Zum dritten Versuch hatte sich Henrik Janssen einen Wurfschuhe mit Spikes über den rechten Fuß gezogen, am linken trug er den Laufschuh. So suchte er auf dem spiegelglatten Asphalt im Diskusring von Tokio die letzte Chance auf den Einzug ins Finale. Aber Janssen, der die beiden Würfe zuvor (nur in Laufschuhen) nicht halten konnte, rutschte weg, die Zwei-Kilo-Scheibe trudelte ins Netz. Aus. Vorbei. Was für ein Pech für den Hünen vom SC Magdeburg.

Optimismus fließt mit dem Regen davon

Beim Sieg von Daniel Stahl (Schweden/70,47 m) in dieser Regenschlacht am letzten Tag dieser Leichtathletik-Weltmeisterschaft fehlte dem 27-Jährigen der Halt, um seinen glänzenden Auftritt im Vorkampf (66,47) zu bestätigen. „Ich bin sehr optimistisch“, hatte er noch am Sonnabend nach der Qualifikation erklärt. „Einen durchkriegen, und dann kann das schon richtig gut aussehen. So gut war ich noch nie drauf.“ Doch dann kam der Regen.

„Die Techniker sind heute im Vorteil“, erklärte sein Trainer Jörg Schulte am ARD-Mikrofon vor Janssens letztem Wurf. Und einer wie der Magdeburger, der in der Technik noch sein größtes Potenzial hat, dem machen solche Bedingungen auch im Kopf zu schaffen. Schulte, zugleich der Bundestrainer: „Ich möchte den Ring und das Wetter nicht als Ausrede nehmen, man sieht an Stahl oder Mykolas Alekna (der Litauer wurde Zweiter/d. Red.), dass man hier 67 Meter werfen kann. Das haben unsere Jungs leider nicht hinbekommen.“ Auch Mika Sosna nicht, der Elfter wurde.

Steinforth-Auf nach der dritten Disziplin

Wie Janssen nach drei Versuchen schied Till Steinforth nach drei Disziplinen im Zehnkampf aus. „Man hat gesehen, dass ich Probleme mit der Hüfte habe“, erklärte der 23-Jährige aus Magdeburg am Sonnabend, deshalb musste er „schweren Herzens aufgeben“. Elf Wochen zuvor hatte er sich einer Operation an der Leiste unterziehen müssen. „Es ging mir von Tag zu Tag besser. Im Precamp habe ich mich richtig gut gefühlt“, erklärte Steinforth. Doch während des Wettbewerbs bei seiner WM-Premiere waren die „Schmerzen einfach zu groß“.

Freuen durfte er sich indes über Leo Neugebauer, der wie Steinforth in den USA trainiert – und sich zum ersten Mal zum Weltmeister krönte. Bei 8.804 Punkten rettete er im abschließenden 1.500-Meter-Lauf einen 20 Punkte Vorsprung auf Ayden Owens-Delerme (Puerto Rico) ins Ziel. „Die 1.500 Meter haben so wehgetan, aber am Ende hat es sich ausgezahlt“, jubelte der Olympia-Zweite von Paris. Niklas Kaul wurde Vierter. Dagegen wurde der favorisierte Sander Skotheim (Norwegen) nach einem Sturz über 110 Meter Hürden, als er in das Hindernis gegriffen hatte, disqualifiziert.