1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Lokalmatadorin Müller erweist sich als guter Joker

Fußball: DFB-Frauen bezwingen Australien mit 2:1 / Trainerin Neid "insgesamt zufrieden" Lokalmatadorin Müller erweist sich als guter Joker

29.10.2010, 04:17

Wolfsburg (dpa). Lokalmatadorin Martina Müller hat der deutschen Frauenfußball-Nationalmannschaft im vorletzten Länderspiel des Jahres ein weiteres Erfolgserlebnis beschert. Acht Monate vor der WM im eigenen Land bestand die Mannschaft von Trainerin Silvia Neid den Test gegen Australien aber nicht mit Bravour. Vor 7 229 Zuschauern in der Wolfsburger Volkswagen-Arena besiegte der Welt- und Europameister den Asienmeister gestern Abend nur knapp mit 2:1 (1:1) und muss sich bis zu den Titelkämpfen im kommenden Sommer (26. Juni bis 17. Juli) noch erheblich steigern.

Samantha Kerr (28.) brachte die für die WM qualifizierten Gäste sogar in Führung, ehe Inka Grings (36.) und die Wolfsburgerin Müller (71.) den insgesamt verdienten zweiten Erfolg im dritten Duell mit dem Team von Down Under sicherstellten.

"Insgesamt bin ich sehr zufrieden", sagte Bundestrainerin Neid, "das Ergebnis zählt. Natürlich haben wir uns das Leben schwer gemacht, unsere Chancenauswertung war nicht gut." Dem Gegner zollte Neid Respekt: "Australien hat uns richtig gefordert, das war ein Spiel auf Augenhöhe." Matchwinnerin Müller sieht in dem jungen Team Potenzial für die anstehende WM: "Da wächst was zusammen"

Wie von Neid gefordert, hatte ihr Team sofort das Kommando übernommen. Pech hatte Grings, deren Kopfball (18.) an die Latte klatschte. Kurz darauf musste Mittelfeldspielerin Kerstin Garefrekes mit einer Blessur am linken Knie (Verdacht auf Innenbandverletzung) vom Platz. Ebenso wie Sonja Fuss (Knöchelblessur) wurde sie in ein Krankenhaus gebracht.

Die deutsche Elf ließ sich aber weder von Garefrekes‘ Ausfall noch durch den Rückstand schocken. Die eingewechselte Okoyino da Mbabi führte sich gleich gut ein mit der Vorarbeit zum 1:1 durch Grings (36.). Nach dem Wechsel brachte Neid die beiden Wolfsburgerinnen Müller und Verena Vaißt, die ebenso ihr Länderspiel-Debüt feierte wie die Frankfurterin Dzsenifer Marozsan. Vor allem mit der Hereinnahme von Müller hatte Neid ein glückliches Händchen. Die VfL-Stürmerin erwies sich einmal mehr als guter Joker und erzielte den verdienten Siegtreffer.