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Boxen Bösel macht nächsten Schritt zum WM-Kampf

Dominic Bösel bleibt WBO-Intercontinental-Champion im
Halb-schwergewicht. Mit seinem einstimmigen Punktsieg im Hauptkampf der
100. SES-Boxgala im Magdeburger Maritim-Hotel sorgte der aus
Freyburg/Unstrut stammende Profi für den glanzvollen Abschluss.

Von Thomas Juschus 09.03.2015, 02:34

Magdeburg l Mit Robin Krasniqi boxt ein SES-Kämpfer am 21. März in Rostock gegen Jürgen Brähmer bereits um den WM-Titel der WBA. Mit Dominic Bösel schickt sich nur ein zweiter Halbschwergewichtler aus dem Magdeburger Boxstall an, nach der WM-Krone zu greifen. Am Sonnabend bei der mit 1500 Zuschauern ausverkauften Gala in Magdeburg lieferte Bösel weitere Argumente für einen Titelkampf. Nach seinem 98:92, 97:93 und 98:92 gegen Herausforderer Timy Shala (Kosovo) bleibt der 25-Jährige WBO-Intercontinental-Champion. Fast noch wichtiger: Bösel, derzeit Nummer vier der Welt, brachte sich mit seinem 18. Sieg im 18. Profikampf in der WBO-Weltrangliste weiter in Stellung.

"Mein Fahrplan ist gut aufgegangen. Der Schlüssel war die linke Führhand", sagte Bösel. "Das hat er ganz toll gemacht. Er war technisch sehr, sehr stark", lobte Promoter Ulf Steinforth seinen Kämpfer, der sich nun erstmal Skiurlaub in Österreich und Sonne in Ägypten gönnen darf. Nach der Rückkehr warten vielleicht auf ihn und Trainer Dirk Dzemski schon positive Nachrichten: "Natürlich will ich um den Titel boxen. Mein Ziel ist es, Pflichtherausforderer zu werden", sagte Bösel, nach seinem 10-Runden-Kampf kaum gezeichnet.

Richtig unglücklich verlief dagegen der Abend für SES-Boxer Dennis Ronert. Der ehemalige Junioren-Weltmeister aus Koblenz sah gegen "Oldie" Kai Kurzawa aus Berlin schon wie der Sieger aus, ehe der 38-Jährige den Kampf drehte und nach einer großen Energieleistung knapp, aber nicht unverdient unter stehenden Ovationen des Publikums sich den Titel als IBF International Champion im Cruisergewicht sicherte. Auf der Pressekonferenz nach Mitternacht erlitt dann auch noch Ronerts Trainer Detlef Loritz einen Schwächeanfall und musste notärztlich versorgt werden. SES-Sprecher Christof Hawerkamp gab aber am Sonntag Entwarnung.

Promoter Ulf Steinforth ließ sich bei seiner 100. Veranstaltung natürlich nicht die Laune verderben und nahm geduldig viele Glückwünsche und Auszeichnungen entgegen. "Es gibt nur eine Person im Osten, die ich mit Boxen verbinden kann: meinen Freund Ulf Steinforth", sagte Thomas Pütz, Präsident des Bundes Deutscher Berufsboxer, und ehrte den Magdeburger als Promoter des Jahres. Die erstmalige Zusammenarbeit mit dem MDR wertete SES ebenfalls als Erfolg. Der nächste Kampf- abend des "Teams Deutschland" ist für den 2. Mai geplant. "Der Ort ist offen, wir bleiben aber in Mitteldeutschland", sagte Steinforth.