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Rudern Nächster Halt in Essen

Von Daniel Hübner 22.04.2015, 03:14

Magdeburg l Als die Sonne ihre letzten warmen Strahlen über den Beetzsee in Brandenburg schickte, suchten Philipp Syring und Marcel Hacker vom SC Magdeburg bereits die Abkühlung. Bei einer Wassertemperatur von zehn Grad Celsius standen sie gemeinsam im trüben See, um die Herzfrequenz zu entschleunigen, wie der 37-jährige Hacker erklärte. Syring lächelte die nasse Kälte an den Waden in der ihm eigenen Gemütlichkeit weg.

Dieses Bad nahmen sie am vergangenen Sonnabend, als Youngster Syring bereits "sein Hauptziel erreicht hatte", meinte der 18-Jährige. Der Ruderer war bei den deutschen Kleinboot-Meisterschaften ins B-Finale vorgedrungen, er sollte tags darauf den kleinen Endlauf als Sechster beenden. "Ich wusste schon aus den Trainingslagern, dass die anderen schnell rudern können. Für mich war klar, dass es auf diesem hohen Niveau richtig hart werden würde, ins A-Finale zu kommen. Aber ich bin noch jung, und für mich war es ein schönes Turnier", erklärte Syring zufrieden. Und zufrieden waren die meisten der sechs Magdeburger Kandidaten für die U 23-WM vom 22. bis 26. Juli in Plowdiw (Bulgarien).

Trainer Roland Oesemann stellte deshalb fest: "Wir haben im Vorfeld den Mund nicht zu voll genommen." Lena Dankel im Zweier ohne sowie Carina Böhlert, Steven Weidner, Max Appel und eben Syring im Einer sind in die Top-Acht der U-23-Wertung gefahren. "Sie werden weiter ihre Chance bekommen, sich für die Nationalmannschaft zu empfehlen", sagte der 55-jährige Coach. Nur Denis Sittel konnte dies als Gesamt-27. in Brandenburg noch nicht. Oesemann fährt am heutigen Mittwoch zur Trainerberatung nach Hannover, dort werden erste Entscheidungen zum Kader getroffen.

Jene Junioren-WM in Plowdiw wäre die letzte für Carina Böhlert, sie wird im Mai 22 Jahre. Mit ihrem Abschneiden in Brandenburg war sie nicht wirklich zufrieden: Siegerin des D-Finals und damit 19. insgesamt, Achte in der U 23. "Ich habe gemerkt, dass mir die Ausdauereinheiten fehlen, um im Endspurt noch einmal anzugreifen. Da haben sich die vielen krankheitsbedingten Pausen seit Oktober bemerkbar gemacht. Insgesamt lief es aber von Rennen zu Rennen immer besser, was mich positiv stimmt. Jetzt habe ich drei Wochen Zeit, um meine Form zu verbessern", erklärte sie. Am 14. Mai steigt der zweite Kleinboot-Test der U 23 in Essen, danach soll der Kader des Deutschen Ruderverbandes (DRV) für Plowdiw konkrete Gestalt annehmen. "Und ich habe Bock auf die WM", betonte Böhlert.