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Fußball-Regionalliga Marx feiert erfolgreiches Comeback und baut seine Bilanz aus Der erste Auswärtssieg ist das "i-Tüpfelchen"

Von Christian Meyer 13.12.2011, 05:32

Halberstadt l Das Berliner Poststadion war in der Vergangenheit die Bühne für große Momente. 1934 feierte der FC Schalke, zwei Jahre später der 1. FC Nürnberg die Deutsche Meisterschaft im Herzen der Hauptstadt. Der erste Auswärtssieg von Germania Halberstadt in der Regionalliga ist im Gegensatz dazu eher eine Randnotiz in der deutschen Fußballhistorie, aber durchaus ein Meilenstein in der Vereinsgeschichte.

"Er ist das i-Tüpfelchen auf eine hervorragende Hinrunde", ordnete Halberstadts Trainer Andreas Petersen den 2:1-Erfolg beim Berliner AK ein. Die Zeit für den ersten Sieg in fremden Gefilden war reif. Zu oft begab sich der Aufsteiger im bisherigen Saisonverlauf mit Komplimenten, ohne Sieg auf die Heimreise.

Im neunten Versuch klappte es, weil die Mannschaft an sich glaubte, gut spielte und das nötige Fortune hatte. Nach starkem Beginn und der Führung von Marvin Wijks (4. Saisontor) überstanden die Halberstädter die Druckphase unbeschadet. Auch, weil der Schuss von Henning Lichte an die Unterkante der Latte nach einer Stunde nicht als Tor gewertet wurde. "Im Spiel konnte es keiner sehen und selbst in der Zeitlupe ist nicht erkennbar, ob der Ball mit vollem Umfang hinter der Linie war. Von 50 Leuten, die mich angerufen haben, sagen 30 nein und 20 ja", blickt Petersen auf die gefährlichste Aktion der Berliner zurück. In den Wochen zuvor profitierten die Vorharzer nicht von den Schiedsrichterentscheidungen. Die Strafstöße in Plauen, Leipzig und gegen Kiel waren allesamt höchst strittig.

"Der Fußballgott war auf unserer Seite", erklärt Petersen, der auch auf den vereinsinternen Glücksbringer setzte. Torsten Marx, seit zwei Jahren Germane, gab nach dem zweiten Kreuzband-riss hintereinander sein Comeback. Am Sonnabend erfuhr der Mittelfeldakteur, dass er spielen würde. Am Sonntag baute er seine Erfolgsserie aus. Im zwölften Spiel feierte er mit Halberstadt den zwölften Sieg.

Franz Fitkau, sein Partner im defensiven Mittelfeld, stellte nach 72 Minuten den ersten Auswärtsdreier sicher und äußerte sich anschließend zufrieden: "Ich bin froh über den ersten Auswärtssieg. Es war mein erstes Spiel von Anfang an, dazu habe ich mein erstes Tor erzielt. Heute passte alles zusammen."

Die Prämisse des Trainers ("Ich habe vollstes Vertrauen in den Kader") bestätigte sich am Sonntag erneut.