Olympia Sommerspiele in Tokio: Die Hoffnung auf Glückwünsche
Das Land Sachsen-Anhalt, der Landes-Sportbund und der Olympia-Stützpunkt haben gestern virtuell das Tokio-Team zu den Sommerspielen verabschiedet. Zwölf Athleten, fünf Ersatzstarter und ein Schiedsrichtergespann aus den Vereinen des Landes haben es nach Tokio (23. Juli bis 8. August) geschafft.

Magdeburg - Auf dieses Versprechen muss sich Michael Richter nun festnageln lassen. Wenn alle Athleten aus dem Tokio-Team Sachsen-Anhalt von den Olympischen Spielen zurückgekehrt sind, wird es also einen Empfang in der Staatskanzlei geben. Vielleicht aber auch in einem Garten, wo man bei einem Glas Wein die Erfolge, Ergebnisse, Erlebnisse auswertet. Gestern war Michael Richter, der Sportminister des Landes, bei der Verabschiedung der Olympioniken Sachsen-Anhalts virtuell zugeschaltet. Wie alle Athleten, alle Trainer, auch Bundesstützpunktleiter, die von Helmut Kurrat als Chef des Olympia-Stützpunktes (OSP) und Silke Renk-Lange als Präsidentin des Landes-Sportbundes (LSB) am Computer freundlich empfangen und ebenso freundlich nach Japan verabschiedet wurden.
Zwölf Athleten aus den Vereinen des Landes haben es also zu den Sommerspielen geschafft. Fünf Damen und Herren halten sich als Ersatz bereit. Mit Robert Schulze und Tobias Tönnies vom BSV 93 Magdeburg reist ein Schiedsrichtergespann nach Tokio, um zunächst die Handballspiele in der Hauptrunde zu pfeifen. Wobei Helmut Kurrat nicht unerwähnt lassen wollte: „Ich hoffe, dass sie nicht das Finale pfeifen, das würde nämlich bedeuten, dass es die deutsche Mannschaft nicht ins Endspiel schafft.“
Tönnies geht da ganz konform mit dem 62-Jährigen: „Die Nationalmannschaft steht da natürlich im Vordergrund, deshalb würden wir dann gerne auf das Endspiel verzichten.“ Dennoch hat er sich mit seinem Partner natürlich einen Traum erfüllt. „Allein dabei zu sein, ist einfach toll. Etwas Größeres kann es auch für uns nicht geben.“ Tönnies erinnert sich dabei gerne an den Song von Whitney Houston, die einst sang: „One Moment in Time“ (Dieser eine Moment in der Zeit), der auch für das Album anlässlich der Sommerspiele 1988 in Seoul (Südkorea) aufgenommen wurde. Damit verbindet der Referee also Olympia. Und mit diesem Ohrwurm wird er sich am 19. Juli auf den Weg nach Japan machen.
Motivation gehalten
Diesen einen Moment, den größten in ihrer Karriere, hat Silke Renk-Lange bei den Spielen 1992 in Barcelona erlebt. Und dieser eine, dieser größte Moment ist gestern während des Abschieds immer wieder durch ihr Gedächtnis geschossen. „Wenn ich Euch in den Shirts sehe, dann kommen bei mir die Erinnerungen hoch“, sagte sie wehmütig lächelnd. Vor allem aber freut sich die Präsidentin, dass alle die Corona-Pandemie überstanden haen, dass alle „stark die Motivation gehalten haben“, dass alle „große Entbehrungen auf sich genommen haben“, um sich zugleich den Traum von einem Start bei den Sommerspielen zu erfüllen.
Diejenigen wie Franziska Hentke, der „Schmetterling“ des SCM, der zum zweiten und letzten Mal bei Olympia angreifen wird. Diejenigen wie ihre Clubgefährten Isabel Gose und Lukas Märtens, die zum ersten Mal bei Olympia starten. „Ich weiß, dass alle ihr Bestes geben werden“, sagte die 54-Jährige und ergänzte: „Genießt jeden Moment.“ Aber mit Ministerpräsident Reiner Haseloff oder Sportminister Richter oder OSP-Chef Kurrat wird sie auch diesen Gedanken teilen: „Insgeheim hoffe ich natürlich, möglichst viele Glückwünsche nach Tokio versenden zu dürfen.“
Und insgeheim hoffen die Sportler, diese entgegennehmen zu dürfen. So schlecht stehen die Chancen nämlich nicht – gerade bei der „Batterie an Schwimmern“ nicht, wie Kurrat die erfolgreichste Sportart im Land hervorhob. Sieben der zwölf Athleten starten nämlich im Becken und/oder wie Florian Wellbrock im Freiwasser. „Florian ist der Athlet mit der größten Medaillenchance“, ist sich Kurrat sicher. Auch Haseloff wird dessen Abschneiden beobachten, aber nicht nur: „Wir werden die Spiele mit Spannung verfolgen und wünschen Ihnen viel Erfolg.“










