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Handball / SCM Green leidet Saisonende entgegen

Der SC Magdeburg empfängt heute Abend (19 Uhr, Sky) in der Getec-Arena die Eulen Ludwigshafen. Um Rang drei in der Handball-Bundesliga zu verteidigen, muss ein Sieg her. Inwieweit Jannick Green im Tor dabei helfen kann, ist noch fraglich.

Von René Miller 16.06.2021, 15:58
Jannick Green muss aufgrund von anhaltenden Knie-Problemen seinem Teamkollegen Tobias Thulin (l.) wohl auch heute den Platz im Tor des SCM überlassen.
Jannick Green muss aufgrund von anhaltenden Knie-Problemen seinem Teamkollegen Tobias Thulin (l.) wohl auch heute den Platz im Tor des SCM überlassen. Foto: Eroll Popova

Magdeburg - Dass im Wort Qualität auch Qual steckt, hat Jannick Green in dieser Saison mehrmals eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Seit vergangenem Herbst plagt sich der Torwart des SC Magdeburg mit Problemen im rechten Knie herum. Wenn sein Team ihn brauchte, war der Däne aber immer da.

Was Green im Finale der European Handball League gegen die Füchse Berlin geleistet hat, bleibt unvergessen. Mit 17 Paraden brachte er den Gegner zum Verzweifeln und hatte als Spieler des Spiels einen riesengroßen Anteil am 28:25-Sieg der Grün-Roten.

1500 Fans unterstützen den SCM

Die letzten zwei Spiele verfolgte er aber lediglich von der Bank aus. Auch heute Abend gegen die Eulen Ludwigshafen (19 Uhr, Sky) werden ihn die 1500 Zuschauer in der Getec-Arena und die Tausenden vor den TV-Geräten wohl erst einmal auf der Bank sitzen sehen.

Weil Tobias Thulin gegen Kiel und in Göppingen zwischen den Pfosten zwei überragende Tage hatte, konnte sich Green da auch gelassen zurücklehnen und musste kein Risiko eingehen. „Tobias hat das hervorragend gemacht“, lobt Green seinen Torwart-Kollegen. Um kein zu großes Risiko einzugehen, hatte der SCM in Göppingen zusätzlich Nachwuchs-Torwart Niclas Behrendt in den Kader berufen. Das dürfte wohl auch heute Abend der Fall sein.

Tokio für Green kein Thema mehr

Weil Green spätestens in der Sommerpause um eine Operation nicht herumkommen wird, ist der Traum von den Olympischen Spielen in Tokio bereits geplatzt. „Ich gehöre leider nicht zum Kader. Das steht schon fest“, verrät Green, der aufgrund seiner Knieprobleme schon die WM im Januar verpasst hatte. Während seine Landsleute sich die WM-Krone holten, legte der 32-Jährige viele Trainingseinheiten hin, um sein Knie zu stabilisieren.

Und das hat über viele Wochen auch ganz gut geklappt. So gut, dass Green Ende April in den entscheidenden Spielen der EM-Qualifikation wieder zum Kader der dänischen Nationalmannschaft gehörte. Vom Teamarzt seines Verbandes wurde er aber zurück nach Magdeburg geschickt, um sich zu schonen. Das hat er zwischen den SCM-Pfosten aber bekanntlich nicht gemacht.

Thulin im SCM-Tor überragend

Weil mit dem Sieg im Europacup das ganz große Saisonziel bereits geschafft ist, sollte sich Green aber nicht länger quälen, sondern besser schon die neue Saison im Auge haben. Und Thulin macht seine Sache ja richtig gut. Gegen Kiel und in Göppingen hatte er mit jeweils 15 Paraden großen Anteil an den Siegen. Dass der Vertrag des vor zwei Jahren nach Magdeburg gekommenen Schweden nicht verlängert wurde und Thulin zur nächsten Saison zum TVB Stuttgart wechselt, sorgt bei den emotionsgeladenen SCM-Fans natürlich auch für die eine oder andere Diskussion.

„Wir mussten irgendwann eine Entscheidung treffen und stehen auch dazu. Dieser Wechsel wird Tobias gut tun. Er bekommt in Stuttgart viel Vertrauen und wir behalten ihn auch im Auge“, erklärt SCM-Trainer Bennet Wiegert mit einem gewissen Stolz: „Die Leistung von Tobias Thulin zeigen uns schließlich auch, dass wir bei ihm ganz gut gescoutet haben.“