Was sich alles ändert Das sagt SCM-Coach Wiegert zur Reform der Handball-Champions-League
In der kommenden Saison wird die Handball-Champions-League sogar mit 24 Teams in sechs Vierergruppen an den Start gehen. SCM-Coach Bennet Wiegert findet den neuen Modus gut.

Magdeburg – Neben dem Einzug ins Achtelfinale des DHB-Pokals konnte sich Bennet Wiegert am Dienstagabend auch noch über eine Nachricht aus Wien freuen. Der europäische Verband hat nämlich schon für die kommende Saison eine Reform der Handball-Champions-League beschlossen.
Das Teilnehmerfeld wird von 16 auf 24 Mannschaften erhöht. Sehr wahrscheinlich, dass sich dann aus der Bundesliga sogar drei Teams qualifizieren.
„Ich bin überrascht und hätte es nicht für möglich gehalten, dass dieser Vorschlag so durchkommt. Das größte Interesse daran hat ja nun mal die Bundesliga mit der Hoffnung auf einen dritten Startplatz“, sagt der SCM-Coach.
Handball-Champions-League wird reformiert
Die genaue Vergabe der Startplätze erfolgt zwar erst im Dezember, aber bei 24 Teilnehmern sind drei Bundesligisten natürlich ein Muss. Wiegert: „Das ist natürlich auch ein großer Konkurrent mehr. Aber es wäre schön, wenn der dritte Platz in der Bundesliga ebenfalls belohnt wird.“
Der neue Modus sieht für die Königsklasse vor, dass in den sechs Gruppen jeweils die beiden besten Teams in eine Hauptrunde einziehen. Dort kämpfen dann zwölf Mannschaften in zwei Gruppen um jeweils vier Plätze für das Viertelfinale. Die bisherige Play-off-Runde entfällt. Und es gibt auch keine direkte Qualifikation mehr für das Viertelfinale.
Wiegert: „Dass man sich kein Freilos mehr erarbeiten kann, finde ich gar nicht so schlecht. Dadurch entspannt sich auch einiges. Denn für uns geht es ja aktuell auch darum, unbedingt Rang eins oder zwei zu sichern, um uns aufgrund der ohnehin schon vielen Spiele die Play-off-Runde zu ersparen.“
Durch den neuen Modus in der Königsklasse ist für die jeweils Dritt- und Viertplatzierten der sechs Gruppen der internationale Wettbewerb auch nicht beendet. Diese zwölf Teams spielen nämlich in der European League weiter und nehmen dort an den Play-offs teil.
Auch die zwei Fünftplatzierten der beiden Hauptrundengruppen rutschen in die European League und bekommen dort im Achtelfinale eine zweite Chance. Nur Rang sechs in der Hauptrunde der Königsklasse bedeutet das internationale Aus.
European League wird auch verändert
„Die Reform der EHF Champions League und der EHF European League ist das Ergebnis eines intensiven, mehrmonatigen Diskussionsprozesses, an dem wichtige Interessengruppen des europäischen Handballs wie Vereine, Ligen und Verbände beteiligt waren. Darüber hinaus ist der Prozess ein Beleg für das Motto des jüngsten EHF-Kongresses: ‚Next Level. Every Game‘ – das ist es, was die EHF anstrebt“, erklärte EHF-Präsident Michael Wiederer auf der Webseite des europäischen Verbandes.
Die neue European League wird künftig mit 32 Teams in acht Vierergruppen direkt mit einer Gruppenphase starten. Die bisherige Qualifikationsrunde entfällt. Die jeweils zwei besten Teams jeder Gruppe qualifizieren sich zusammen mit den zwölf ausgeschiedenen Mannschaften aus der Champions League für die Play-offs. Die 14 Sieger dieser K.o.-Runde plus die beiden Fünftplatzierten der EHFCL-Hauptrunde bilden dann das Achtelfinale.
Wiederer: „Unser Ziel war es, das Produkt zu verbessern und gleichzeitig die besten Elemente der bestehenden Formate beizubehalten. Wir erhöhen die Teilnehmerzahl, die Top-Clubs behalten die gleiche Anzahl an Heimspielen gegen andere Top-Clubs, es gibt eine Runde weniger in einem ohnehin schon arbeitsreichen Frühjahr und wir verstärken die EHF European League weiter mit Teams aus der EHF Champions League.“