Handball SCM fühlt sich nach der Aufholjagd als moralischer Sieger
Im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League zwischen dem SC Magdeburg und KC Veszprém gibt es keinen Sieger. Doch dank der starken zweiten Halbzeit reisen die Grün-Roten mit einem positiven Gefühl zum Showdown nach Ungarn.

Magdeburg. - Lange Zeit lief der SC Magdeburg im Viertelfinal-Hinspiel einem Rückstand hinterher. Erst knapp drei Minuten vor dem Ende sorgte Omar Ingi Magnusson für die erste und einzige Führung der Grün-Roten gegen KC Veszprém. Am Ende trennten sich die beiden Mannschaften mit 26:26. Es bahnt sich somit ein wahrer Showdown im Rückspiel am 1. Mai an.
„Wir wussten vorher schon, dass wir wahrscheinlich in Veszprém gewinnen müssen. Jetzt steht es quasi 0:0 und wir haben zweimal 30 Minuten, um uns einen Platz im Final 4 zu erkämpfen“, blickte SCM-Trainer Bennet Wiegert auf das zweite Duell gegen die Ungarn voraus. Sein Team nimmt zwar keinen Vorsprung mit in das Rückspiel. Doch der Spielverlauf nach der frühen Verletzung von Matthias Musche sowie einem zwischenzeitlichen Vier-Tore-Rückstand gibt reichlich Selbstvertrauen. „Wir haben einen geilen Fight geliefert. Gerade nach der ersten Halbzeit können wir mit dem Ergebnis leben“, erklärte Lukas Mertens.
SCM erwartet Hexenkessel in Veszprém
Das gute Gefühl werden die Elbestädter auch brauchen. In Veszprém wird sie nämlich ein Hexenkessel erwarten, wie Gäste-Trainer Xavier Pascual ankündigte: „Wir brauchen unsere Fans genauso wie Magdeburg heute. In dieser Arena zu spielen, war unglaublich. Auch wir werden mit 7.000 Leuten in unserem Rücken spielen. Das ist unsere Chance.“
Wie sich die hitzige Atmosphäre in der One Veszprém Arena anfühlt, wissen die meisten SCM-Profis aus den vergangenen beiden Spielzeiten. Damals waren die Grün-Roten jeweils in der Gruppenphase zu Gast in Ungarn. „Es ist eine der am schwersten zu bespielenden Hallen in Europa“, betonte Mertens: „Wir haben allerdings noch nie in Veszprém verloren.“ Vergangene Saison sicherte sich Magdeburg mit einem 30:28 am letzten Spieltag den Gruppensieg, im Jahr davor gab es ein 35:35. „Wir sind solche hitzigen Atmosphären gewöhnt und wissen, wie es geht.“
Grün-Rote müssen Fabregas stoppen
Denn die Fans auf der Tribüne können noch so emotional sein, schlussendlich müssen es die Spieler auf der Platte richten. Und da muss sich der SCM vor allem auf einen Akteur der Ungarn besser einstellen, wie Wiegert analysierte: „Auffällig war, dass wir keinen Zugriff auf Ludovic Fabregas gefunden haben. Er ist ein klasse Kreisläufer. Er erzielt neun Tore mit neun Würfen. Hinzukommen die ganzen Siebenmeter, die er rausholt. Da wird unser Augenmerk draufliegen.“
Auch Wiegerts Gegenüber wird seine Mannschaft bestens auf das dritte Aufeinandertreffen in dieser Saison vorbereiten. Denn bereits das Endspiel der Klub-WM stand nach 60 Minuten unentschieden, ehe sich Veszprém in der Verlängerung durchsetzen konnte. Diese würde es dieses Mal nicht geben. Endet auch das dritte Duell nach regulärer Spielzeit remis, geht es direkt ins Siebenmeterwerfen – ein Szenario das Vespréms Coach Pascual nicht ausschließt. „Es war eines der besten Spiele in Europa in dieser Saison. Es waren zwei aggressive Teams mit fantastischen Deckungen und Torhütern. Es gibt keinen Favoriten. Es kommt eine Menge Arbeit auf uns zu“, schwärmte der Spanier nach dem Hinspiel.