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Handball SCM: Musa droht langer Ausfall

Handball-Bundesligist SC Magdeburg muss sich wohl auf einen längeren Ausfall seines Abwehrchefs Zeljko Musa einstellen.

Von Daniel Hübner 10.10.2017, 01:01

Magdeburg l Zeljko Musa hüpfte am Sonntag nach dem Abpfiff sehr dosiert mit seiner Mannschaft im Jubelkreis, es ging nichts mehr im linken Knie. Als das letzte Adrenalin seinem Körper entwichen war, meldete sich der Schmerz. So humpelte er letztlich von der Platte mit einer Mimik, die nichts Gutes erahnen ließ. Es scheint also so, als hätte Handball-Bundesligist SC Magdeburg den 31:29 (16:16)-Sieg gegen die HSG Wetzlar teuer bezahlt. Das Motto von Trainer Bennet Wiegert lautet ja: „Solange alle Spieler gesund sind, haben wir keine Probleme.“ Aber nach seiner Einschätzung – noch vor einer endgültigen Diagnose – hat der SCM nun ein großes Problem.

Das Unglück geschah in der 47. Minute, als Wetzlar noch mit zwei Toren führte (23:25). Nemanja Zelenovic suchte den Durchbruch zum Kreis, Wetzlars Philipp Pöter versetzte ihm einen Stoß, und nach diesem fiel der Serbe ins Knie seines kroatischen Teamgefährten. „Das sah hässlich aus“, sagte Wiegert. Minuten später und nach erfolgter Erstbehandlung kehrte Musa zurück – schlimmste Befürchtungen schienen sich nicht zu bestätigen „Ich hatte das Gefühl, dass ich es kann“, so der 31-Jährige.

Am Montagmorgen war das Gefühl ein anderes, der Schmerz war noch präsent. Aber darüber wollte Musa im Sportpark „Life“ im Herrenkrug nicht reden. „Alles, was ich jetzt sage, ist Spekulation“, erklärte der Abwehrchef, tief in den Sessel im Foyér gedrückt, während die Mannschaft Regeneration in allen Varianten betrieb. Nach einer ersten Untersuchung wurde eine Seitenbandprellung vermutet. Am Abend hatte er noch einen MRT-Termin. Wiegert, der ein entsprechendes Ergebnis am heutigen Dienstag erwartet, schätzte ein: „Im Optimalfall rechne ich mit einem Ausfall von sechs Wochen. Wir können froh sein, wenn das Kreuzband nicht geschädigt ist.“

Musa ist ein enorm wichtiger Faktor in seinem System. Das war er auch gegen Wetzlar, als es das Kreisspiel der HSG zu verhindern galt. „Jannik Kohlbacher ist für mich der beste Spieler bei Wetzlar, er hat aber wenige Bälle bekommen, deshalb haben wir es gut gemacht“, resümierte Musa. Kohlbacher kam auf drei Tore. Auch über Außen hat der SCM nur zwei Treffer kassiert: „Das ist absolut wenig.“ Nur der Rückraum des Gegners bereitete Probleme: „Da müssen wir noch kompakter sein. Wir sind eine Abwehrmannschaft, deshalb müssen wir uns auch in der Abwehr weiter verbessern“, so Musa.

Und dies wohl vorläufig ohne ihn: So könnte Gleb Kalarash am kommenden Sonntag gegen DHfK Leipzig (Getec-Arena, 15 Uhr) „ein gewaltiger Faktor“, so Wiegert, im Mittelblock neben Piotr Chrapkowski werden. Allerdings laboriert der 26-jährige Russe seit einem Trainingsunfall ebenfalls an einer Knieverletzung. „Aber er beißt sich durch, dafür bin ich ihm dankbar“, sagte Wiegert. Dagegen wird Carlos Molina (Schulter) weiterhin nicht auflaufen können. Der 26-Jährige sitzt zwar in jedem Spiel auf der Bank, aber derzeit nur, um sich an die Bundesliga, an den SCM und an die Sprache zu gewöhnen, erklärte Wiegert. Der Coach hat jedenfalls für den schlimmsten Fall bereits vorgesorgt: „In dieser Woche wird Niklas Danowski von den Youngsters bei uns mittrainieren.“

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