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Handball Wahnsinn: Der SCM fährt wieder nach Köln!

Der SC Magdeburg steht im Final 4 der Champions League. Die Grün-Roten gewinnen das Viertelfinal-Rückspiel bei Veszprém HC durch ein Tor von Gisli Kristjansson vier Sekunden vor Schluss mit 28:27.

Von Lukas Reineke Aktualisiert: 02.05.2025, 00:46
Felix Claar war mit sieben Toren bester SCM-Werfer in Veszprém.
Felix Claar war mit sieben Toren bester SCM-Werfer in Veszprém. Foto: Michael Täger

Veszprém. - Noch 14 Sekunden auf der Uhr. Ballbesitz SC Magdeburg. Nach einigen Pässen kommt der Ball zu Gisli Kristjansson. Der Isländer springt in den Kreis, wirft und trifft vier Sekunden vor Schluss ins Glück. Kristjansson geht vor den 130 mitgereisten SCM-Fans auf die Knie. Der Rest ist Freude pur. Der SCM gewinnt das Viertelfinal-Rückspiel in Veszprém mit 28:27 (13:13) und fährt nach einem Krimi à la Alfred Hitchcock zum dritten Mal in Folge zum Final 4 der Champions League am 14./15. Juni nach Köln.

„Wir sind schlecht reingekommen in beide Halbzeiten, haben aber in den letzten zehn Minuten unglaublich verteidigt. Dadurch haben wir das Momentum gedrückt. Und so lange wir eine Chance haben, geben wir alles bis zum Schluss“, sagte Magnus Saugstrup unmittelbar nach Spielende. Denn den besseren Start erwischten die Gastgeber. Ludovic Fabregas und Bjarki Mar Elisson stellten früh auf 2:0. Erst nach knapp vier Minuten erzielte Saugstrup den ersten Treffer für den SCM. Lukas Mertens gelang anschließend der Ausgleich. Doch es waren erneut die Ungarn, die vorlegen konnten. Während Veszpréms Keeper Rodrigo Corrales in der Anfangsviertelstunde fünf Paraden verbuchte, war Sergey Hernandez nur zweimal zur Stelle. So stellte Nedim Remili Mitte des ersten Durchgangs sogar auf 10:6.

Mertens lässt Führung liegen

Doch die Gäste konnten den Schalter umlegen. Beinahe sechs Minuten ließen sie kein Gegentor zu und begannen, offensiv zu zaubern. Felix Claar spielte zu Lukas Mertens und der bediente Kristjansson per Kempa zum 8:10 aus SCM-Sicht. Krisjansson glich kurz darauf auch zum 10:10 aus (20.). Zu diesem Zeitpunkt war auch Christian O'Sullivan bereits wieder in der Deckung auf der Platte. Für den Kapitän war es nach seiner Knie-Operation der erste Einsatz in diesem Jahr. Auch im Tor wurde gewechselt. Nikola Portner kam für den glücklosen Hernandez. In den zehn Minuten bis zur Pause wehrte der Schweizer vier Bälle ab. Unter anderem war er mit der Sirene gegen Remili zur Stelle und rettete das 13:13.

Kurz nach dem Seitenwechsel bot sich dem SCM die Möglichkeit, erstmals in Führung zu gehen. Doch zunächst kam der Pass von Omar Ingi Magnusson auf Saugstrup nicht an. Und wenig später scheiterte Mertens unbedrängt beim Gegenstoß an Corrales. Diese Nachlässigkeiten bestraften die Gastgeber umgehend. Statt vorzulegen, liefen die Magdeburger plötzlich einem 16:19 hinterher (37.).

Veszprém schenkt Vier-Tore-Vorsprung her

Da sich an dem Rückstand bis zum 19:22 nichts änderte, versammelte Bennet Wiegert seine Jungs zur Auszeit (44.) und forderte, dass sie mehr Würfe von den Außenpositionen sowie aus der Distanz erzwingen sollen. Mit zwei Magnusson-Toren gelang der erneute Anschluss (21:22). Dass Momentum wollte jedoch nicht zu den Grün-Roten kippen. Stattdessen war wieder Veszprém am Zug. Mit einem 4:1-Lauf sorgten sie für die vermeintliche Vorentscheidung. Fabregas erzielte gut zehn Minuten vor dem Ende das 26:22.

Doch Felix Claar brachte mit drei Treffern in Serie den Glauben zurück. Und Albin Lagergren sorgte für das Ergebnis aus dem Hinspiel - 26:26. Noch fünf Minuten. Dann parierte Hernandez gegen Sergei Kosorotov und Claar sorgte mit dem 27:26 für die erste Magdeburger Führung. Wenig später löste Kristjansson das Ticket nach Köln. Wiegert: „Ein großer Kampf von beiden Mannschaften. Ich habe jede Sekunde in dieser Atmosphäre genossen und bin so stolz, dass wir erneut den Weg nach Köln gefunden haben.“

Statistik zum Spiel

Veszprem-Tore: Fabregas 7, Remili 6, Kosorotov 6, Elisson 4, Cindric 3, Casado 1

SCM-Tore: Claar 7, Saugstrup 5, Kristjansson 5, Mertens 4, Magnusson 3, Lagergren 3, Hornke 1

Schiedsrichter: Jorum/Kleven (beide Norwegen)

Zuschauer: 5.300

Strafminuten: 6 - 2

Siebenmeter: 2/2 - 2/2