Klarer 45:26-Erstrundenerfolg beim HT Norderstedt / Anpfiff mit 40 Minuten Verspätung SCM kämpft mehr mit der Zeit als mit dem Gegner
Magdeburg/Norderstedt l Das fängt ja gut an! Die SCM-Handballer wurden zum Auftakt der Saison auf eine harte Probe gestellt. Die Anreise zum Pokalgegner HT Norderstedt entpuppte sich aufgrund von Staus als äußerst zeitaufwändig, sodass das Erstrunden-Spiel beim Fünftligisten erst mit 40 Minuten Verspätung angepfiffen werden konnte. Nichtdestotrotz erfüllte das mit fünf Youngstern aufgestockte Erstliga-Team die Pflichtaufgabe mit einem klaren 45:26 (21:7)-Erfolg standesgemäß. "Das war ein normales Spiel mit einer dem Gegner angepassten soliden Leistung", erklärte Ex-Kapitän und Geschäftsstellenleiter Steffen Stiebler nach der Partie.
Mehr als sieben Stunden vor dem geplanten Anpfiff um 19 Uhr war der Mannschaftsbus in Magdeburg gestartet - genügend "Puffer", bei einer via Navi angegebenen Bus-Fahrzeit von rund drei Stunden für 303 Kilometer sollte man meinen. Doch weit gefehlt: Aufgrund des Massenstaus auf der A2 und der Umleitungstrecke B1 sowie kleinerer Probleme vor Hamburg saßen die Magdeburger sage und schreibe sieben Stunden im Bus wie auf Kohlen. Da durften die vier angeschlagenen Spieler (Fabian van Olphen, Yves Grafenhorst, Bartosz Jurecki und Marko Bezjak) von Glück reden, dass sie zu Hause geblieben waren. Sie konnten nach dem Wurftraining am Vormittag die vom Trainer verordnete (Schon-)Zeit wesentlich effektiver nutzen, um sich für den wichtigen Bundesliga-Auftakt am Sonntag in Göppingen mit Reha- oder Physio-Maßnahmen in Schuss zu bringen.
"Auch wenn niemand etwas dafür kann: Sieben Stunden Busfahrt alleine auf dem Hinweg, das ist sehr ärgerlich", erklärte Manager Marc Schmedt, der den Nachmittag über ständig telefonischen Kontakt zur Mannschaft gehalten hatte. "Wir haben aber die HBL und den DHB rechtzeitig über unsere Probleme informiert und stießen wegen des verspäteten Anpfiffs auch beim Gastgeber auf viel Verständnis."
In der Norderstedter Moorbeck-Halle endlich angekommen, fackelten die Magdeburger vor 800 Zuschauern auch gar nicht lange. Vor allem die "jungen Wilden" nutzten ihre Chance, wobei Kreisspieler Tim Ackermann bereits in der ersten Hälfte mit fünf Toren überzeugte. In der zweiten Halbzeit ließen die Gäste nichts mehr anbrennen (26:10/35.). Ackermann netzte weiter ein und war am Ende mit zehn Treffern erfolgreichster SCM-Schütze.
Der nächste Meilenstein auf dem langen Weg zum "Final Four" in Hamburg erwartet die Magdeburger am 23. Oktober. Dann ist die 2. Runde im DHB-Pokal angesetzt, und dann greifen neben den 26 Siegern der 1. Runde auch die sechs gesetzten Erstligisten ins Geschehen ein.