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Skeleton Wernigeröder Grotheer muss sich gedulden

Im Juni verletzte sich Christopher Grotheer am rechten Oberschenkel. Ende September brach die Narbe wieder auf

Von Daniel Hübner 19.10.2018, 01:01

Oberhof/Magdeburg l Im Juni zog sich Christopher Grotheer einen Muskelfaserriss im rechten Beuger zu. Im Training, bei einer einseitigen Kniebeuge. Ende September brach die Narbe wieder auf. Im Training, bei einem Ausfallschritt.

Der Skeleton-Pilot aus Wernigerode muss deshalb bei den beiden Weltcups in diesem Jahr in Sigulda (Lettland) und Winterberg im Dezember passen. Zumindest hat er sich zunächst die deutschen Meisterschaften kurz vor Weihnachten in Altenberg zum Ziel gesetzt. Dort will er überzeugen, dort will er in die Spur zur Weltmeisterschaft in Whistler (Kanada/25. Februar bis 10. März) finden.

So hatte es sich Grotheer seine Vorbereitung natürlich nicht vorgestellt. Zumal sie bis zum ersten Riss gut verlaufen war. Er hatte ja einiges geändert nach den Olympischen Spielen in Pyeongchang, bei denen er auf Platz acht gefahren war. „Damit war ich nicht zufrieden“, resümiert Grotheer: „Ich war in der Saison immer gut dabei gewesen, aber beim Wettkampf war ich nie in der Lage, die Leistung abzurufen, die möglich gewesen wäre.“

Also hatte sich der 26-Jährige mit seinem Trainer Christian Baude zusammengesetzt und „die Schwerpunkte neu definiert“. Grotheer hat sieben Kilo an Gewicht zugenommen, bei 1,80 Metern Größe wiegt er nun 85 Kilo. Er hat sein Training „an dem der Bobanschieber orientiert“. Der Polizeianwärter übt sich nun mehr als sonst in Sprint, Sprung und Kraft. Was allerdings auf der Strecke geblieben war, war die Zusammenarbeit mit dem Physiotherapeuten seines Vertrauens in Erfurt. „Die haben wir jetzt wieder aufgenommen“, betont Grotheer.

Vielleicht vollbringen dessen heilenden Hände beim Wahl-Oberhofer ein früheres Wunder. Zumindest „kann ich zu 90 Prozent schon wieder sprinten“, berichtet Grotheer, der deshalb auch weiter sein Material testen kann. Kritisch wird es nur, wenn er am Start in die Beuge gehen muss. Deshalb haben ihm die BSD-Verantwortlichen geraten, er solle sich „die Zeit geben, vollständig gesund zu werden“, sagt Grotheer, der selbst „nichts riskieren will“.

Deshalb wird er wohl auch auf die Weltcup-Qualifikation, die in insgesamt fünf Rennen in Königssee, Altenberg und Winterberg ausgetragen wird, komplett verzichten. „Ich schaue jetzt von Tag zu Tag“, sagt Grotheer: „Aber Whistler bleibt in jedem Fall mein Ziel.“