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Rudern Kampf in der Schwüle Floridas

Es ist heiß, es ist schwül: Tabea Kuhnert und Emma Appel vom SC Magdeburg kämpfen bei der U-23-WM mit schwierigen Bedingungen.

Von Daniel Hübner 20.07.2019, 01:01

Sarasota/Magdeburg l Florida hat den beiden Damen einen stürmischen Empfang bereitet. Am Donnerstagmorgen, 1 Uhr Ortszeit, erreichten die U-23-Ruderinnen Tabea Kuhnert und Emma Appel vom SC Magdeburg ihr WM-Domizil in Sarasota. Drei Stunden später als erwartet. Der Flieger aus Frankfurt am Main musste aufgrund eines heftigen Gewitters in Miami zwischenlanden, ehe es weiter nach Orlando ging.

Doch sie wurden gleich zum Frühstück versöhnt: „Es gab Pancakes, Toast, Bacon und süßen Aufstrich“, berichtete Appel. „Das Essen ist bis jetzt super“, teilte Kuhnert mit.

Darin sind sie also einer Meinung. Was die Einschätzung der Wetterlage betrifft, pflegen die Schützlinge von Trainer Roland Oesemann eher unterschiedliche Empfindungen. „Das Wetter ist in Ordnung“, sagte die 18-jährige Appel. „Es ist warm und sehr schwül, aber nicht so schlimm wie erwartet.“ Die 19-jährige Kuhnert meinte: „Auf Dauer wird es draußen unangenehm.“

Letztlich sind die Bedingungen ja für alle gleich, auch am kommenden Mittwoch, wenn die Weltmeisterschaft für die Magdeburgerinnen mit dem Vorlauf im Doppelvierer beginnt. Die Vorfreude ist bei beiden groß. „Noch ist die Anspannung nicht zu spüren“, sagte Appel lächelnd. Aber sie wird sich, je näher der erste Start rückt, zwangsläufig entwickeln. Bei Appel, bei Kuhnert und bei Laura Kampmann und Maren Völz. Und alle haben natürlich nur eines im Sinn: „Unser Ziel ist es auf jeden Fall, eine Medaille zu holen“, betonte Appel.

Kuhnert ist da zunächst vorsichtig optimistisch. Denn in der unmittelbaren Vorbereitung auf die WM in Ratzeburg gab es nicht nur Höhen im Training, sondern auch Tiefen. Deshalb ist es wichtig, „dass wir uns hier den letzten Feinschliff holen und zu dem zurückfinden, was wir wirklich drauf haben. Wenn wir das schaffen, möchten wir uns auch mit einer Medaille belohnen.“

Elf Boote treten in ihrer Klasse zum Kampf um Edelmetall an. Elf Boote wollen das Finale am nächsten Sonnabend (18.45/MESZ) erreichen. Kuhnert und Appel haben sich den Start bei ihrer ersten U-23-WM doppelt verdient: Bei den deutschen Meisterschaften im Juni auf dem Brandenburger Beetzsee fuhren sie im Doppelzweier und -vierer zum Sieg, was ihnen eine direkte Nominierung bescherte. Kuhnert hatte bereits 2017 Silber im Doppelvierer bei der U-19-WM gefeiert und 2018 Rang fünf im Einer belegt, während Appel im vergangenen Jahr Rang sechs im Doppelzweier erreichte.

Klarer Favorit ist in Sarasota aber nicht das deutsche Quartett, sondern Rumänien, erklärte Coach Oesemann. „Sie treten mit zwei Mädchen aus dem Weltmeisterboot des vergangenen Jahres an“, berichtete der 59-Jährige, der während der WM-Vorbereitung in unmittelbaren Kontakt zu Andreas Herdlitschke, dem verantwortlichen Coach dieser Crew des Deutschen Ruderverbandes (DRV), in Kontakt stand. „Das Training ist sehr gut gelaufen“, teilte dieser dem Magdeburger Trainer mit. Immerhin wurde das Boot mit den stärksten Damen ihrer Altersklasse in diesem Jahr besetzt. „Deshalb bin ich optimistisch, dass sie auch eine Medaille gewinnen“, erklärte Oesemann.

Wenig optmistisch liest sich indes der Wetterbericht für den kommenden Mittwoch: 30 Grad Celsius sollen es zum Vorlauf werden, Regen ist außerdem angesagt. Das wird eine ziemlich heiße und schwüle Angelegenheit in Sarasota.