1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Fünf Einzelmedaillen für Magdeburg

Schwimmen Fünf Einzelmedaillen für Magdeburg

Bei der WM in Südkorea haben die Magdeburger Schwimmer den größten Anteil an den Erfolgen des Deutschen Schwimmverbands.

Von Daniel Hübner 29.07.2019, 01:01

Gwangju/Magdeburg l Bernd Berkhahn hat seine erste WM als Bundestrainer schadlos überstanden. Nicht nur aufgrund der positiven Bilanz, denn immerhin zählten die Beckenschwimmer mit 14 Finalstarts dreimal so viele wie vor zwei Jahren in Budapest. Zudem lösten Freiwasser-Athleten und Staffeln insgesamt elf Olympia-Fahrkarten.

Aber auch der Stressfaktor hielt sich beim 48-Jährigen in Grenzen: „Ich hatte die Luft, mich um meine Aufgaben zu kümmern“, sagte er. Allein aufgrund des Teams hinter den Sportlern, dass „unproblematisch und super funktioniert hat“.

Berkhahn erfüllte mit dem Team also die ersten leisen Hoffnungen auf eine Wende im deutschen Schwimmen, nachdem die letzten drei Weltmeisterschaften ein laufender Rückschritt waren. „Unser Fokus lag darauf, den Olympia-start der Staffeln abzusichern, das ging letztlich leichter als erwartet“, sagte er zu den sieben Teamtickets.

Gwangju hat mehrere Richtungen für die künftige Arbeit am Beckenrand aufgezeigt. Zum Beispiel das Ziel, „junge Sportler den großen Wettbewerben zuzuführen“, so Berkhahn. Eine Anna Elendt hat davon profitiert und das Vertrauen belohnt: Sie schwamm als Siebte über 50 Meter Brust neuen Altersklassenrekord mit 31,06 Sekunden.

Und wenn dann Einzelne von einem Erfolg der gesamten Mannschaft sprechen wie Rob Muffels vom SCM nach fünf Medaillen im Freiwasser, dann hat der DSV in Gwangju bereits Entscheidendes gewonnen und verloren: Gemeinschaftsgefühl und Egozentrik, wie sie in den vergangenen Jahren durchaus herrschte.

Berkhahn selbst hat mit einer fabelhaften Trainingssteuerung dafür gesorgt, dass seine Magdeburger Athleten den größten Anteil an den Erfolgen des DSV haben. Fünf von sechs Einzelmedaillen im Freiwasser und Becken haben seine Schwimmer gewonnen. Nur Franziska Hentke kam über 200 Meter Schmetterling über den vierten Platz nicht hinaus. „Bei ihr ist es uns nicht gelungen, das Optimale rauszuholen“, sagte der Coach. Das ist wiederum das Einzige, was Berkhahn will: das Optimum jedes Einzelnen „zu fördern und fordern“.