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Nächster Gegner Tschechien Grozer gefordert: Kattowitz soll EM-Schub verleihen

Die deutschen Volleyballer wollen's wissen! Erstmals seit 24 Jahren peilen sie bei einer EM wieder das Halbfinale an. Im Viertelfinale wartet überraschend Frankreich-Bezwinger Tschechien. Es wird auch wieder auf Georg Grozer und Kumpel Lukas Kampa ankommen.

Von Martin Moravec, dpa 30.08.2017, 21:37

Kattowitz (dpa) - In ihrer Wohlfühlhalle in Kattowitz wollen die deutschen Volleyballer nun bei der EM das nächste kleine Kapitel Geschichte schreiben.

Knapp drei Jahre nach dem sensationellen Gewinn von WM-Bronze in der Spodek Arena möchten Georg Grozer & Co. im Viertelfinale am Donnerstag (17.30 Uhr) den Außenseiter aus Tschechien aus dem Weg räumen und zum ersten Mal seit 24 Jahren wieder ins Halbfinale bei der Endrunde einziehen.

Die allererste EM-Medaille in der Verbandshistorie ist das ersehnte Ziel. Und Tschechien, das völlig überraschend Titelverteidiger Frankreich mit 3:1 im Achtelfinale ausschaltete, ist nun eine höchst lösbare Aufgabe. In der Gruppenphase hatten die Deutschen schließlich mit 3:0 gegen die Osteuropäer gewonnen.

"Es ist eine besondere Halle für uns", erinnerte Kapitän Lukas Kampa an die erste WM-Medaille nach 44 Jahren, als die Franzosen deutlich geschlagen wurden. "Sie soll uns einfach beflügeln, die kleinen Wehwehchen, die jeder mitbringt, vergessen lassen und hoffentlich ein Lächeln ins Gesicht zaubern."

Noch sechs Spieler können von dem magischen Abend vor 35 Monaten erzählen. Vor dem ersten Auftritt der Mannschaft von Nationaltrainer Andrea Giani in der K.o.-Runde am Donnerstag (Livestream des CEV bei Youtube/Sport1+) sollen die Bilder nochmals wachgerufen werden. "Ich hoffe, dass das denjenigen, die dabei waren, einen Schub gibt und Kräfte freisetzt, dass wir das auf die anderen übertragen können und ein neues Kapitel hinzufügen können", sagte Zuspieler Kampa weiter.

Sieben deutsche Volleyballer aus dem 14-Mann-Kader bestreiten ihre erste EM, darunter der erst 17-jährige Linus Weber oder der auch erst 18-jährige Tobias Krick. Und der Hüne ist sogar schon Stammspieler.

"Ich kenne die Jungen noch nicht so gut, deshalb weiß ich noch nicht genau, wie sie reagieren", meinte Grozer, der vor dem Nervenspiel im Viertelfinale mit seinem Team zwei Ruhetage hatte. Für Orientierung auf und neben dem Feld sind ohnehin in erster Linie der Diagonalstar und Kampa gefordert, der seine Mitspieler in Szene setzen soll.

"Georg gibt uns unglaublich viel Kraft. Er ist eine Persönlichkeit, an dem sich die jungen Spieler aufrichten können", sagte Kampa über Grozer. Mit 32 Jahren ist der Russland-Legionär von VC Nowosibirsk der Oldie im Team. Seine Schmetterbälle sind aber noch immer ein Riesenspektakel. "Ich war schon immer ein Energiebündel, ich brauche Emotionen für mein Spiel. Ohne Aggressivität läuft im Spiel nicht viel", erläuterte Grozer.

Damit passt er hervorragend ins Konzept von Giani, der von seiner Mannschaft viel Risiko und permanenten Einsatz fordert. Youngster Krick beschreibt Grozers Qualität als "unglaubliche Mentalität" und Entschlossenheit, "alles bis zum Schluss zu geben."

Bisher setzte der EM-Achte von 2015 die Vorgaben seines italienischen Nationaltrainers auch bis auf wenige Ausnahmen glänzend um. "In der EM wird es aber nie leichter. Je weiter du kommst, desto schwerer werden die Gegner", prognostizierte Grozer.

Für Außenangreifer Denis Kaliberda kommt es wie so oft auf eine starke Tagesleistung an. "Um ins Halbfinale zu kommen, musst du eine relativ starke Mannschaft schlagen. Da hatten wir bisher bei einer EM immer Probleme, dieses Spiel 100 Prozent zu spielen", erinnerte der 27-Jährige an 2013 und 2015, als im Viertelfinale jeweils gegen Bulgarien Endstation war.

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