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José Luis Pérez Caminero Spanien: Ex-Nationalspieler räumt Geldwäsche für Mafia ein

22.10.2018, 15:41

Madrid (dpa) - Der frühere spanische Fußball-Nationalspieler José Luis Pérez Caminero hat eingeräumt, dass er für die Drogenmafia Gelder illegaler Herkunft gewaschen hat.

Der 50 Jahre alte Sportdirektor von Zweitliga-Spitzenreiter FC Málaga habe sich in allen Anklagepunkten schuldig bekannt und am 22. Oktober bei Verhandlungen mit der Staatsanwaltschaft im Landgericht von Madrid eine viermonatige Haftstrafe und eine Geldstrafe von gut 17.000 Euro akzeptiert. Das berichteten Medien unter Berufung auf die Justiz.

Der Fall zog sich schon fast ein Jahrzehnt hin. Neben Caminero, der zuletzt unter Auflagen auf freiem Fuß war, wurden 14 weitere Personen angeklagt. Für den Ex-Profi hatte die Staatsanwaltschaft ursprünglich einen vierjährigen Freiheitsentzug gefordert. Haftstrafen von bis zu zwei Jahren werden in Spanien bei nicht vorbestraften Angeklagten normalerweise zur Bewährung ausgesetzt. Das ist gemäß der Absprache auch bei Caminero so, so dass er nicht hinter Gitter muss, wie Medien berichteten.

Bei der Verhaftung des ehemaligen Mittelfeldspielers von Real Valladolid und Atlético Madrid hatte die Polizei im Juni 2009 knapp 60.000 Euro sichergestellt. Bei Razzien in Madrid, Valladolid, Sevilla und Barcelona waren anschließend nach Polizeiangaben 31 Menschen festgenommen sowie sieben Luxusautos, 570 Kilo Kokain und zwei Millionen Euro sichergestellt worden.

Insgesamt wurden bei diesen Aktionen drei Drogenhändler- und Geldwäscherbanden ausgehoben. Das Geld der Drogenmafia sei unter anderem mit Hilfe eines Juwelierladens gewaschen worden, teilte das Madrider Landgericht mit. Die Drogen waren aus Kolumbien und Mexiko nach Spanien geschmuggelt worden, und in diese Länder Lateinamerikas ging den Angaben zufolge auch das gewaschene Geld.

Zwischen 1993 und 1996 bestritt Caminero für Spanien 21 Länderspiele. Er erzielte dabei acht Tore. Er nahm an der WM 1994 in den USA und der von Deutschland gewonnen Euro 1996 in England teil.

Bericht in elpais.es

Mitteilung des Madrider Landgerichts