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Olympia-Verschiebung Sportpolitikerin Freitag: "Führungsversagen" des IOC

23.03.2020, 08:12

Frankfurt/Main (dpa) - Die Sportausschuss-Vorsitzende des Bundestages hat die vom Internationalen Olympischen Komitee verkündete Vier-Wochen-Frist bis zur Entscheidung über eine mögliche Verlegung der Sommerspiele in Tokio heftig kritisiert.

"Ich finde die Entscheidung respektlos gegenüber den Athletinnen und Athleten und angesichts der Lage auf der Welt verantwortungslos", sagte Dagmar Freitag im Interview des HR-Inforadios.

Diese Hinhaltetaktik produziere "einen massiven Vertrauensverlust" und zeige "ein eklatantes Führungsversagen", sagte die SPD-Politikern. "Herrn Bach laufen die Athleten davon. Das Produkt Olympia steht auf dem Spiel." Es werde höchste Zeit, dass IOC-Präsident Thomas Bach das begreife. Freitag: "Das IOC muss wissen: Wer nicht entscheidet, über den wird entschieden."

Sie plädiert für eine Verlegung der Tokio-Spiele. "Ich bin für eine Verschiebung um ein Jahr", sagte Freitag. Eine Olympia-Absage hält sie nicht für richtig: "Wir müssen sehen, dass Lebensträume bei den Athleten zerplatzen, die vier Jahre für die Olympischen Spiele trainiert haben."

Sollte das IOC entscheiden, die Sommerspiele in Japan wie geplant zu veranstalten, könne der Bund im schlimmsten Fall die Zahlung der Entsendungskosten verweigern. "Ich glaube nicht, dass es so weit kommen wird. Das regeln die Athleten schon selbst", sagte Freitag

Das IOC hatte mitgeteilt, binnen einer Frist von vier Wochen eine Entscheidung über Austragungsoptionen der Tokio-Spiele treffen zu wollen.

HR-Inforadio