anzeige Naivität, Mut und Vertrauen
Wie hält man so viele Bälle gleichzeitig in der Luft? Über diese Fähigkeit staunt Anne-Marie Gröschler vermutlich manchmal selbst. Die energiegeladene Blankenburgerin hat 2018 das Unternehmen „Kerngesund“ gegründet, zu dem heute zwölf Mitarbeitende gehören. Nebenbei studiert sie und engagiert sich bei den Wirtschaftsjunioren.

Anne-Marie Gröschler ist ein Familienmensch, sie liebt ihr Leben auf dem Bauernhof – mit Pferd, Hund und Ziege. Weil sie das nicht aufgeben wollte, ist sie Unternehmerin geworden. „Den Job, den ich mir wünschte, gab es nicht. Also habe ich ihn mir geschaffen“, sagt sie lachend. Während ihres Fitnessökonomie-Studiums realisierte sie, dass ihr eigentliches Ziel nicht für die Zukunft taugte. „Wenn du ein Fitnessstudio leitest, arbeitest du oft abends und am Wochenende. Ich wusste, dass ich Kinder will, also musste ich einen familienfreundlichen Weg finden.“
Den fand sie. 2018 kaufte Anne-Marie Gröschler ein mobiles Gerät für Rückenscans. Es ermöglicht, die Wirbelsäule zu vermessen, um zum Beispiel Fehlstellungen zu erkennen. Mit dieser Investition und den Verhandlungen mit den Krankenkassen legte sie den Grundstein für ihr Unternehmen „Kerngesund“. „Wir arbeiten seitdem als Dienstleister der Kassen im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements und besuchen in deren Auftrag Firmen in ganz Sachsen-Anhalt“, erläutert Anne-Marie Gröschler das Geschäftsmodell.
Kaum gestartet, drohte die Corona-Krise sie auszubremsen. Doch nach einer durchweinten Nacht stand der Plan, sich Unterstützung zu holen und auf digitale Angebote zu setzen. Plan B funktionierte. „Kerngesund“ war gerettet. In den Folgejahren erweiterte Anne-Marie Gröschler die Leistungen um Screenings, Seminare und Workshops zu Gesundheitsthemen. Heute ist sie Inhaberin einer kleinen Unternehmensgruppe mit zwölf Mitarbeitenden, zu der unter anderem eine Physiotherapie-Praxis gehört. Doch damit nicht genug: Die 29-Jährige engagiert sich bei den Wirtschaftsjunioren und absolviert gerade einen Masterstudiengang im Fach Wirtschaftspsychologie. „Außerdem bin ich vor kurzem zum zweiten Mal Mutter geworden. Es ist unheimlich befriedigend zu sehen, was man schaffen kann“, sagt sie.
Ihr tiefer Drang nach Unabhängigkeit habe ihr anfangs den Impuls gegeben, selbstständig zu arbeiten. „Es brauchte aber auch einen großen Teil Naivität, gepaart mit Mut und Vertrauen“, fügt sie hinzu. „Heute kann ich auf eine starkes Team aus tollen Menschen bauen.“ Fast von Beginn an weiß sie David Lott an ihrer Seite, der zunächst ihr Projektpartner war und inzwischen der Mann ihres Herzens und der Vater ihrer Kinder ist. „Bei allem beruflichen Erfolg ist die Familie das, was für mich zählt.“
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