Fußball Trainer vom TuS Schwarz-Weiß Bismark hört auf
Jens Knoblich hört nach über 16 Jahren als Trainer beim TuS Schwarz-Weiß Bismark auf.

Bismark
Eigentlich wird im Bismarker Waldstadion keine Begegnung angepfiffen, bevor nicht ein Mitglied der Familie Knoblich anwesend ist. Seit 2004 hat Jens Knoblich immer einen Job als Coach einer Mannschaft der Schwarz-Weißen inne gehabt.
Ich brauche jetzt Mal eine Auszeit. Das ist durchaus auch der Corona-Pandemie geschuldet. Man hat gemerkt, dass es neben dem Fußball auch andere wichtige Dinge gibt.
Nun bröckelt ein wenig die Knoblich-Dynastie. Nachdem bereits im letzten Sommer Sohn Felix den Verein Richtung 1. FC Lok Stendal verlassen hat, hört Jens Knoblich auf. Bleiben noch Frau Beate und der jüngere Sohn Florian. Die Volksstimme-Sportredaktion unterhielt sich mit dem Badinger.
Volksstimme: Erst einmal die Frage, wie geht es Ihnen?
Jens Knoblich: Mir geht es gut.
Wie sehr haben Sie den Fußball und das Vereinsleben im letzten halben Jahr vermisst?
Ich habe den Fußball sehr vermisst. Einfach zum Sportplatz rausfahren, mit meiner Mannschaft trainieren oder mit den anderen Trainerkollegen, Vorstand und auch Fans reden, das hat schon sehr gefehlt. Das ist aber nicht nur mir so ergangen.
Sie hören nun als Trainer der SG Bismark II/Kläden auf, ist das richtig?
Ja das ist richtig. Ich habe dem Vorstand dies nach Ostern mitgeteilt.
Gibt es Gründe dafür?
Ich brauche jetzt Mal eine Auszeit. Das ist durchaus auch der Corona-Pandemie geschuldet. Man hat gemerkt, dass es neben dem Fußball auch andere wichtige Dinge gibt. Wir haben ein großes Grundstück und da gibt es auch immer was zu tun. Da ist auch in den letzten Jahren etwas liegen geblieben.
Ist Ihnen die Entscheidung aufzuhören schwer gefallen?
Das ist mir wahrlich nicht leicht gefallen und war eine harte und schwere Entscheidung. Schließlich war ich seit 2004 fast täglich in Bismark auf dem Sportplatz, habe dort viele schöne Stunden verbracht.
Wo und wie sind Sie zum Fußball gekommen?
Ich habe mit meiner Familie in Kleinmühlingen/Zens gelebt, da habe da auch später einige Zeit gespielt. Zuvor bin ich immer nach Calbe/Saale gefahren und habe dort meine ersten fußballerischen Schritte gemacht.
Wann sind Sie auf den Trainerstuhl gewechselt?
Ich habe 2004 in Bismark die D-Junioren übernommen. Zuvor war ich schon mit meinen Jungs zwei Jahre in Kläden aktiv. In den vielen Jahren war ich dann Trainer fast in allen Alterklassen, bis ich dann vor sechs, sieben Jahren die zweite Männermannschaft übernommen haben. Zudem war ich noch Co-Trainer des Landesligateams.
Was war Ihr schönster Moment als Trainer?
Das war 2008 im Landespokal mit den C-Junioren im Finale gegen den 1. FC Magdeburg. Das war ein tolles Ding, auch wenn wir am Ende nach Elfmeterschießen verloren haben.
Apropos 1. FC Magdeburg, Sie sind glühender Anhänger des FCM. Wie lange schon?
Ich glaube schon an die 40 Jahre. Ich war schon zu DDR-Zeiten im Stadion und habe viele schöne Partien erlebt.
Was sagen Sie zur bisherigen Saison der Magdeburger?
Ich glaube, wenn man früher oder schon zum Beginn der Saison den Trainer gewechselt hätte, wäre man oben mit dabei gewesen.
Wie sehen Sie die Tatsache, dass in der Bundesliga gespielt wird und sie als Trainer nicht mit ihren Jungs auf den Platz dürfen?
Geld regiert die Welt. Mehr kann man dazu nicht sagen.
Wer hat wem mit Fußball in ihrer Familie angesteckt?
Ich glaube, da hat jeder den anderen angesteckt. Das ging einfach los. Wir haben schon im Garten gekickt, als die Jungs noch klein waren, sind dann später zunächst zum Training nach Kläden und dann nach Bismark. Meine Frau erst nur zum Gucken und sie ist dann mit reingewachsen.
Nun sind sie fußballerisch fast nur in Bismark gewesen. Wie sind sie mit dem Wechsel von Felix zu Lok Stendal umgegangen?
Wir haben darüber gesprochen. Ich stehe voll hinter seiner Entscheidung und werden ihn weiter unterstützen.
Wird man Jens Knoblich in naher Zukunft wieder an der Seitenlinie sehen oder in einer anderen Funktion antreffen?
Als Trainer zunächst einmal nicht. Ich werden aber weiter auf den Sportplatz fahren und meine Jungs unterstützen oder auch Mal das ein oder andere Match woanders mir anschauen.
Was werden Sie am meisten aus ihrer Zeit in Bismark vermissen?
Die Spieler und die fast täglichen Kontakte werde ich sicher schon vermissen. Über die ganzen Jahre haben sich aber viele Freundschaften entwickelt. So sieht man sich eigentlich regelmäßig. Das ist zwar zurzeit etwas eingeschlafen, bedingt durch die momentane Situation. Ich hoffe, dass man sich bald wieder treffen kann und ich freue mich drauf alle Freunde, Bekannte und die zahlreichen Menschen, die mir und der Familie ans Herz gewachsen sind, wie zu sehen.
