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Ab 4.00 Uhr Am Montag erneut Streik an Berliner Flughäfen

Reisende konnten nur kurz aufatmen. Das Bodenpersonal an den Berliner Flughäfen will am Montag erneut streiken. Es drohen zahlreiche Flugausfälle.

10.03.2017, 23:01

Berlin (dpa) - Reisende müssen sich auch zum Start in die neue Woche auf Verspätungen und Flugausfälle an den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld einstellen. Für Montag hat die Gewerkschaft Verdi die rund 2000 Beschäftigten des Bodenpersonals zu einem weiteren Streik aufgerufen. 

Die Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg rechnet mit starken Beeinträchtigungen. "Wir bitten alle Fluggäste, sich bei ihren Airlines zu informieren", sagte ein Sprecher am Sonntag. Erst am Freitag waren Hunderte Flüge in Tegel und Schönefeld ausgefallen.

Der Ausstand soll am Montagmorgen gegen 4.00 Uhr mit Beginn der Frühschicht starten und am Dienstagmorgen mit dem Ende der Nachtschicht gegen 5.00 Uhr enden. "Wiederum haben die Arbeitgeber leider nicht reagiert, sie haben kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt und die Zeit über das Wochenende ungenutzt verstreichen lassen", sagte Verdi-Streikleiter Enrico Rümker. Die Gewerkschaft sei aber weiter gesprächsbereit. Die frühe Ankündigung des Streiks erfolge aus Rücksicht auf die Fluggäste.

"Streik ist und bleibt der Weg der Konfrontation, der bisher zu keinem Ergebnis geführt hat und auch für die weiteren Verhandlungen nicht förderlich ist", sagte ein Sprecher des Forums der Bodenverkehrsdienstleister Berlin-Brandenburg. In diesem sind die an den Flughäfen tätigen Unternehmen organisiert. Die Arbeitgeberseite habe gezeigt, dass sie trotz angespannter wirtschaftlicher Lage gesprächsbereit sei.

Verdi fordert bei einer Vertragslaufzeit von zwölf Monaten einen Euro mehr pro Stunde für die Mitarbeiter des Bodenpersonals. Die Beschäftigten beim Check-in, beim Be- und Entladen der Flugzeuge und anderen Arbeiten auf dem Vorfeld erhielten derzeit im Durchschnitt etwa 11 Euro pro Stunde. Die Arbeitgeber boten zuletzt die schrittweise Erhöhung der Löhne in allen Entgeltgruppen an - bei einer Laufzeit von drei Jahren. Das Gesamtvolumen betrage acht Prozent mehr Geld als im Moment ausgegeben werde, so der Sprecher der Arbeitgeber. Nach Angaben von Verdi würde ein einfacher Beschäftigter auf dieser Grundlage pro Arbeitsstunde 27 Cent mehr erhalten.

Erst am Freitag waren Hunderte Flüge in Tegel und Schönefeld ausgefallen. Nach Angaben des Flughafensprechers waren fast alle Verbindungen betroffen. In einer Urabstimmung hatten sich 98,6 Prozent der Verdi-Mitglieder für den Ausstand ausgesprochen.

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