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Fußball FCM, Dynamo und Aue vorm Saisonauftakt

Vorbereitungen und Spieler des 1. FC Magdeburg, Dynamo Dresden und FC Ergebirge Aue im Check vor dem Start der Zweiten Bundesliga-Saison.

01.08.2018, 12:15

Leipzig (dpa) l Es geht los: Für Aufsteiger 1. FC Magdeburg wird es die Premierensaison in der 2. Fußball-Bundesliga. Das Ziel erstmal: Der Klassenverbleib. Anders sieht es nicht beim FC Erzgebirge Aue aus. Und auch bei der SG Dynamo Dresden soll es nicht wieder so eine Zitterspielzeit wie in der vergangenen Saison werden.

1. FC Magdeburg: Neun Testspiele bestritt der Aufsteiger, er gewann davon sechs. Hinzu kam ein Blitzturnier gegen Swansea City und den CFC Genua über je 60 Minuten, das der FCM für sich entscheiden konnte. Einige Sorgenfalten dürfte das 0:3 im letzten Test gegen Mitaufsteiger SC Paderborn ausgelöst haben. Zu naiv agierte der 1. FCM und war besonders über die linke Abwehrseite anfällig. Bis auf zwei Muskelverletzungen der Zugänge Joel Abu Hanna und Manfred Osei Kwadwo verlief die Vorbereitung verletzungsfrei.

Dynamo Dresden: Viel Licht, aber auch ein wenig Schatten: Die vergangenen fünfeinhalb Wochen standen vor allem unter der Maxime, das neue 3-4-3-System einzustudieren. Nicht nur offensiv, auch defensiv hakt es noch etwas, Feinjustierung ist von Nöten. Vor allem in den letzten drei Testspielen zeigte die Mannschaft von Trainer Uwe Neuhaus die alten Schwächen. Unkonzentrierten in der Defensive führen trotz einem Mann mehr zu einfachen Gegentoren, auf der Gegenseite werden klar Torgelegenheiten nicht genutzt.

FC Erzgebirge Aue: Der FCE hat die Vorbereitung ungeschlagen abgeschlossen. Von insgesamt elf Testspielen wurden neun gewonnen. Nur vom tschechischen Erstligisten FK Mlada Boleslav (3:3) und von Regionalligist VfB Auerbach (1:1) trennten sich die Veilchen unentschieden. Durch einen 1:0-Sieg gegen Bundesligist FC Schalke 04 glückte auch die Generalprobe. Trainer Daniel Meyer und seine Spieler wissen die Ergebnisse allerdings einzuordnen. Vor allem bei Ballbesitz und im Abschluss offenbarten die Auer noch Schwächen.

1. FC Magdeburg: Dem Aufsteiger dürfte entgegenkommen, dass der Auftakt zuhause stattfindet. Mit dem Publikum im Rücken hat der FCM schon nach dem Aufstieg in die 3. Liga für Furore gesorgt – darauf hoffen die Magdeburger auch jetzt. Das Spiel gegen St. Pauli ist ausverkauft. Gegen Kiez-Club schließt sich auch ein Kreis, 2007 verpassten die Elbestädter mit einem 1:1 daheim gegen St. Pauli den Aufstieg in die zweite Liga. Insgesamt ist das Auftaktprogramm aber eher schwer: Neben einem Heimauftritt gegen den FC Ingolstadt stehen Aufgaben bei Erzgebirge Aue und Holstein Kiel an.

Dynamo Dresden: Das Auftaktprogramm liefert bereits wichtige Erkenntnisse, wo es in dieser Saison hingeht. Mit dem MSV Duisburg und dem FC Heidenheim im eigenen Stadion, sowie bei Arminia Bielefeld und Jahn Regensburg hat die Neuhaus-Elf ein machbares Auftaktprogramm. Will man nach der verkorksten Vorsaison Ruhe im Verein, müssen schnell Siege her. Einzig gegen den klaren Aufstiegsfavoriten Hamburger SV wäre eine Niederlage wohl verkraftbar.

FC Erzgebirge Aue: Drei ihrer ersten vier Spiele müssen die Auer auswärts bestreiten. Nach dem Auftakt am Sonntag beim 1. FC Union Berlin kommt eine Woche später der Aufsteiger 1. FC Magdeburg ins Erzgebirge. Anschließend folgen die Spiele bei den Aufstiegskandidaten 1. FC Köln und FC Ingolstadt – ein anspruchsvolles Programm. Umso wichtiger wäre ein erfolgreicher Start. "Der größere Druck lastet auf Union. Sie haben auch den Trainer gewechselt, sind ambitioniert und dann kommt "nur" Aue – da ist die Erwartungshaltung schon hoch. Es gibt schlechtere Ausgangspositionen", sagt Trainer Meyer.

1. FC Magdeburg: In Kapitän Marius Sowislo hat ein prägender Spieler der vergangenen Jahre seine Karriere beendet. Tobias Schwede und Julius Düker – beide mit großem Anteil am Aufstieg – wechselten etwas überraschend zum SC Paderborn, Torwart Jan Glinker ging nach Nordhausen. Der FCM wird aber ohnehin auf mannschaftliche Geschlossenheit setzen – und die Tore von Philip Türpitz (19 Tore in der Vorsaison) und Christian Beck. Aleksandar Ignjovski hat die Qualität für die zweite Liga bereits nachgewiesen, Torhüter Jasmin Fejzic dürfte zu den besten Keepern in der Spielklasse gehören.

Dynamo Dresden: Zehn Neuzugänge konnten die Sachsen inklusive zweier Nachwuchstalente und des zuletzt ausgeliehenen Justin Löwe verzeichnen. Der Prominenteste ist Patrick Ebert, der ehemalige Bundesliga-Profi soll das Team mit seiner Erfahrung führen und verlängerter Arm des Trainers auf dem Feld werden. Marco Hartmann, der wohl in seinem Amt als Kapitän bestätigt wird, muss sich schnell in seiner neuen Rolle als Abwehrchef zurechtfinden. Ausnahme-Könner wie Haris Duljevic und Moussa Koné können den Unterschied ausmachen.

FC Erzgebirge Aue: Namhafte Stars sind im Kader der Sachsen auch in der neuen Saison nicht zu finden. Die Mannschaft will über Tugenden wie Geschlossenheit, Zweikampfstärke und Teamgeist das Ziel Klassenerhalt erreichen. Vom erhofften Erfolg wird viel davon abhängen, dass die Achse mit Torhüter Martin Männel, Abwehrchef Christian Tiffert und Mittelfeldmotor Jan Hochscheidt gut funktioniert. Im Sturm ruhen nach dem Abgang von Torjäger Pascal Köpke zu Hertha BSC die Hoffnungen vor allem auf Sören Bertram. Der 27-Jährige hatte Aue mit seinen drei Toren im Mai beim 3:1-Sieg im Relegations-Rückspiel gegen Karlsruhe im Alleingang zum Klassenverbleib geschossen. Ein klassischer Köpke-Ersatz wurde trotz intensiver Suche bisher noch nicht gefunden.

1. FC Magdeburg: "Wir starten von Tabellenplatz Nummer 18, wir haben das niedrigste Budget, wir sind zum ersten Mal in dieser Liga", sagt Maik Franz, Leiter der Lizenzspielerabteilung beim FCM. Daraus ergibt sich das Saisonziel Klassenverbleib. Schnell 41 Punkte sammeln. Die Voraussetzungen sind gut. Die Mannschaft wurde nur punktuell verstärkt, die Aufstiegself nicht übermäßig auseinandergerissen. Dazu kommt in Trainer Jens Härtel, Franz und Geschäftsführer Mario Kallnik eine Führungsriege, die schon lange zusammenarbeitet.

Dynamo Dresden: Ein offizielles Saisonziel hat der Vorjahres-14. noch nicht bekannt gegeben. Doch im Gegensatz zu den vergangenen zwei Jahren soll es für die insgesamt achte Zweitliga-Saison eins geben. "Ich möchte erst die Meinung der Mannschaft hören, ist ja nicht so, dass ich Diktator und Alleinbestimmer bin. Danach kann jeder sehen, wie viel wir der Mannschaft zutrauen", sagte Neuhaus. Zwei Ziele sind aber bereits klar definiert: Ein mutigeres Auftreten im eigenen Stadion und mehr Heimsiege sowie eine größere taktische Flexibilität.

FC Erzgebirge Aue: Gemessen an den wirtschaftlichen Voraussetzungen kann das Saisonziel des FC Erzgebirge wieder nur Klassenverbleib lauten. Was anderes wurde von den Verantwortlichen auch nicht kommuniziert. Mit einem Etat von 15,5 Millionen Euro liegen die Auer im Ligavergleich im hinteren Drittel. Im 38-jährigen Daniel Meyer wurde nach dem Rücktritt von Hannes Drews wieder ein neuer und im Profifußball noch relativ unerfahrener Cheftrainer verpflichtet.

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