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Fußball Fejzic ist die Nummer 1 im FCM-Tor

Neuzugang Jasmin Fejzic wird Stammtorhüter beim Zweitliga-Aufsteiger 1. FC Magdeburg.

Von Manuel Holscher 01.08.2018, 01:01

Magdeburg l Jasmin Fejzic bringt so schnell nichts aus der Ruhe. Selbst als FCM-Coach Jens Härtel und Torwarttrainer Matthias Tischer am Dienstag nach dem Training ihm und seinem Konkurrenten Alexander Brunst mitteilten, wer denn nun die Nummer 1 sein wird, blieb er extrem gelassen. Mal huschte ein Lächeln über sein Gesicht, ansonsten nahm er die Nachricht aber ohne große Regung hin.

Dabei war es für ihn eine rundum positive. Er wird zu Saisonbeginn zwischen den Pfosten stehen. Und natürlich war Fejzic zufrieden, auch wenn er sich letztlich nur in seiner Selbsteinschätzung bestätigt fühlte. „Ich zweifle nicht an mir und ich weiß, was ich kann“, sagte er.

Es ist diese besondere Gelassenheit, die Fejzic zwischen den Pfosten auszeichnet. Mit 1,98 Metern und 95 Kilogramm verfügt er zudem über eine enorme Präsenz, die dem Gegner Respekt einflößt.

Doch das größte Pfund, mit dem der 32-Jährige wuchern kann, ist seine Erfahrung. Während Brunst (fünf Drittligaspiele) und Mario Seidel (eins) noch ohne Zweitligaeinsatz sind, blickt der Ex-Braunschweiger bereits auf 134 Partien in der zweithöchsten deutschen Spielklasse. „Das kann schon ein Vorteil sein. Ich kann der Mannschaft mit meiner Erfahrung helfen und Ruhe geben“, meint Fejzic.

Dieser Faktor hat auch für Härtel am Ende den Ausschlag gegeben. „Wir haben uns für die Erfahrung entschieden, deshalb ist Jasmin die Nummer 1 und Alexander die Nummer 2. Ein Punkt ist auch, dass wir ansonsten nicht so viele Spieler mit Zweitligaeinsätzen im Kader haben“, sagte er.

Für Mario Seidel bleibt unterdessen nur das Los als dritter Torhüter. „In der vergangenen Saison hatten wir zwischen Alexander und Mario auf der Bank gewechselt, weil beide auf einem Level waren. Das sehen wir jetzt ein Stückchen anders“, sagte Härtel gestern. Die Entscheidungen wurden einstimmig im Trainerteam mit Tischer getroffen.

Der Weg zur Nummer 1 war für Fejzic beim FCM anfangs steinig. Den Laktattest musste er vorzeitig abbrechen, Läufe seien noch nie seine Spezialität gewesen, gab er danach zu Protokoll. An die Umfänge unter Härtel, unter anderem zwei Zehn-Kilometer-Läufe, musste er sich erst herantasten. „Ich versuche immer, professionell zu sein, immer alles in jeder Trainingseinheit zu geben“, sagte Fejzic, der ein A-Länderspiel für Bosnien-Herzegowina bestritt und bei der WM 2014 im Kader stand.

Dieser Fleiß zahlt sich nun aus. „Anfangs war Alexander noch vorne. Jasmin ist aber gerade beim Lauftraining drangeblieben und hat sich nicht geschont. Er will nichts geschenkt haben und hat einen positiven Charakter“, lobt Härtel. „Außerdem ist er in den letzten Spielen immer besser geworden und hat in Paderborn lautstark dirigiert. Genau das brauchen wir.“

Für Brunst, der die Entscheidung zwar professionell aufnahm, aber natürlich enttäuscht war, hatte der Coach Verständnis: „Für Alexander ist es ärgerlich. Er kann sich gar nicht so viel vorwerfen und hat im vergangenen Jahr einen Riesensprung gemacht. In den letzten Drittligapartien konnte er zeigen, was er kann.“

Diese Aussagen machen deutlich, wie schwer Härtel die Entscheidung gefallen ist. Schließlich musste er Brunst bereits zum dritten Mal in Folge enttäuschen, nachdem zuvor zweimal Jan Glinker den Vorzug erhielt.

Immerhin: Die Torhüter kommen menschlich gut miteinander aus. Das bestätigt auch Fejzic: „Wir haben Respekt voreinander. Wir werden wahrscheinlich nie beste Freunde sein, aber das müssen wir auch nicht. Wichtig ist, dass wir zusammenstehen und Erfolg haben. Ich sehe uns zusammen mit Torwarttrainer Matthias Tischer als kleines Team.“

Trotzdem kann er sich als Nummer 1 allerdings nicht ausruhen und zu sicher sein in seiner Rolle. Härtel scheut sich nicht davor, im Verlauf einer Saison auch den Torhüter zu wechseln, wenn er nicht zufrieden ist. Zuletzt war dies im Winter 2017 der Fall, als Leopold Zingerle den Vorzug vor Glinker erhielt. „Wenn Jasmin mal über längere Zeit wackeln sollte, kann es schon sein, dass wir über einen Wechsel nachdenken. Es liegt an ihm, seinen Status jetzt zu verteidigen“, so der Trainer.

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