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Fördermittelantrag Durchlass statt Brücke

In der Gemarkung Neuendorf am Damm soll 2016 der Secantsgraben-Stau erneuert werden. Bei der Zuwegung kommt die Stadt Kalbe mit ins Boot.

Von Conny Kaiser 20.05.2016, 01:00

Neuendorf. Die alte Brücke, die bei Neuendorf am Damm über den Secantsgraben führt, soll durch einen fünf Meter breiten Durchlass ersetzt werden, über den dann auch schwere Baufahrzeuge rollen können. Genau das ist nämlich nötig, um die Stauanlage, die sich einige hundert Meter dahinter befindet, zu erneuern. Dieses Vorhaben will der Unterhaltungsverband Milde/Biese im nächsten Jahr im Zuge der Wasserrahmenrichtlinie und mithilfe von Landesfördermitteln umsetzen.

Letztere werden in puncto Durchlass aber auch von der Stadt Kalbe erhofft. Denn diese wiederum ist für die Zuwegung zuständig und will dafür das Förderprogramm des Ländlichen Wegebaus nutzen. In der kommenden Woche hat sich deshalb der kommunale Hauptausschuss mit der außerplanmäßigen Ausgabe zu befassen. Außerplanmäßig deshalb, weil die Stadt Kalbe zurzeit keinen genehmigten Haushaltsplan hat und deshalb jede größere Investition einzeln auf ihre Notwendigkeit hin beleuchtet und schließlich vom Hauptausschuss und dann vom Stadtrat abgesegnet werden muss.

Der Durchlass würde rund 60 000 Euro kosten, wobei Fördermittel in Höhe von 65 Prozent der Bruttosumme beantragt werden sollen. „Sollten diese nicht fließen“, sagt Bürgermeister Karsten Ruth, „wird es auch keine Baumaßnahme geben.“

Der Unterhaltungsverband indes will das neue Wehr inklusive Fischtreppe, das ähnlich aussehen soll wie die Stauanlagen bei Mehrin und Butterhorst, aber auf jeden Fall im nächsten Jahr errichten lassen. Ursprünglich hatte er vor, für die Dauer der rund 700 000 Euro teuren Maßnahme eine Behelfsbrücke schaffen und diese dann nach dem Ende der Arbeiten am Stau wieder zurückbauen zu lassen. Denn die Förderbedingungen hätten nichts anderes zugelassen. Der nun geplante Durchlass ist ein Kompromiss, der mit der Stadt Kalbe und mit den Anrainern gefunden worden ist. Letztere wollen schließlich auch künftig ohne Probleme auf ihre Flächen gelangen. Und die derzeit bestehende, aber sehr desolate Secantsgraben-Brücke hält schweren Fahrzeugen nicht dauerhaft stand. Ihre Fundamente sind bereits stark eingerissen.