Landtag debattiert über Impfungen für Kinder und Jugendliche

Potsdam - In einer Sondersitzung debattiert der Brandenburger Landtag am Dienstag (8.00 Uhr) über die zusätzlichen Corona-Impfmöglichkeiten für 12- bis 17-Jährige. Die Gesundheitsminister hatten in der vergangenen Woche beschlossen, Impfungen für diese Altersgruppe in allen Ländern auch in Impfzentren anzubieten. In Arztpraxen gibt es dieses Angebot bereits.
Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte die Covid-19-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und von Moderna für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren zugelassen. In Deutschland empfiehlt die unabhängige Ständige Impfkommission Impfungen von Kindern bisher aber nicht allgemein, sondern nur bei höherem Risiko für schwerere Corona-Verläufe. Sie sind mit ärztlicher Beratung jedoch möglich.
Die AfD-Fraktion, die die Sitzung beantragt hat, wendet sich gegen Impfangebote für Kinder. AfD-Fraktionschef Hans-Christoph Berndt hatte gesagt, in Brandenburg gehörten Kinder ohnehin nicht zu Infektionstreibern. Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne), die selbst Ärztin ist, hatte dagegen für Corona-Impfungen für Kinder geworben, auch wenn es noch keine Empfehlung der Ständigen Impfkommission - einem Expertengremium - gibt.
Die Sondersitzung ist auf eine knappe Stunde angesetzt. Für die Landesregierung reden Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und Ministerin Nonnemacher. Bund und Länder beraten am Dienstag über das weitere Vorgehen unter anderem bei den Corona-Impfungen.