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Karneval-Feier Buntes Fest trotzt Regen und Trauer

Besucher des Berliner Karnevals der Kulturen feierten trotz Wetter, starker Polizeipräsenz und Trauer um weitere Terroropfer in London.

05.06.2017, 14:00

Berlin (dpa) l Der Karneval der Kulturen in Berlin hat wieder Hunderttausende angezogen – Regengüssen und starker Polizeipräsenz zum Trotz. Allein beim bunten und schrillen Straßenumzug am Sonntag feierten rund 400.000 Menschen laut Veranstalter friedlich. Auch die Polizei zeigte sich zufrieden. Es habe keine größeren Vorfälle gegeben, sagte ein Sprecher am Pfingstmontag. Er sprach von einigen Körperverletzungen und Sachbeschädigungen.

Die Polizei war nach eigenen und Veranstalterangaben mit 1000 Beamten vor Ort. Es ginge hauptsächlich darum, die Straßen in Kreuzberg für den Umzug vom Verkehr zu befreien, hieß es. Die Berliner Polizei hatte nach dem Terroranschlag von London mit sieben Toten und rund 50 Verletzten ihr Konzept überprüft, eine Änderung aber nicht vorgesehen.

Den Karnevalsumzug behinderte vor allem das Wetter mit starken Regengüssen. Doch die Teilnehmer waren vorbereitet – und zogen sich durchsichtige Regenumhänge über. Nach Veranstalterangaben sorgten 4000 Menschen in 58 Gruppen mit Tanz, Musik und kreativen Aktionen für Stimmung. Sie wollten so ein Zeichen setzen für mehr Weltoffenheit und gegen Rassismus. Der Umzug führte vom Hermannplatz in Neukölln über die Gneisenaustraße bis zur Möckernstraße nach Kreuzberg.

Mexikaner hatten eine Mauer aus Pappkartons mitgebracht. Sie sollte die Grenze zu den USA symbolisieren und ist während des Umzugs mehrfach aufgebaut und eingerissen worden. Aus Brasilien wiederum schlängelte sich eine gigantische Anakonda-Schlange durch die Berliner Straßen.

Das Straßenfest zum Karneval der Kulturen sollte noch bis zum Montagabend in Kreuzberg fortgesetzt werden. Rund um den Blücherplatz gab es mehrere Bühnen. Neben rund 100 Bands gab es auch viel Tanz, Theater und Kleinkunst aus aller Welt zu sehen. Das Fest lockt mit Konzerten, Speisen und Getränken jedes Jahr mehr als eine Million Besucher an.