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Mit "Gundermann"-Team Andreas Dresen verfilmt den Fall Kurnaz

Ein brisanter Fall: Regisseur Andreas Dresen bringt die Geschichte des Bremer Guantanamo-Häftlings Murat Kurnaz auf die Leinwand.

08.12.2020, 17:08
Anne Wilk
Anne Wilk Pandora Film Produktion/NDR

Hamburg/Berlin (dpa) - Der Regisseur Andreas Dresen setzt in seinem neuen Kinoprojekt auf das Team aus dem DDR-Liedermacher-Porträt "Gundermann". In "Rabiye Kurnaz vs. George W. Bush" (Arbeitstitel) geht es um den wahren Fall des früheren Bremer Guantanamo-Häftlings Murat Kurnaz.

Erzählt wird, wie die Mutter um seine Freilassung kämpft - gespielt wird sie von Meltem Kaptan. Wie der NDR am Dienstag erklärte, sollder Film "Politthriller, Komödie, Anwalts- und Familiendrama in einem" sein. Autorin ist erneut Laila Stieler, "Gundermann"-Darsteller Alexander Scheer spielt diesmal den Anwalt Bernhard Docke.

Die Dreharbeiten der deutsch-französischen Koproduktion liefen demnach unter strengen Corona-Auflagen und wurden am 5. Dezember abgeschlossen. Nach der Kinoauswertung - ein Kinostart-Datum wurde noch nicht genannt - wollen das Erste und die ARD-Mediathek den Film zeigen. Federführend für die ARD ist der NDR.

Der in Bremen aufgewachsene Kurnaz war von 2002 bis 2006 ohne Anklage im US-Gefangenenlager Guantánamo auf Kuba inhaftiert. Die rot-grüne Bundesregierung hatte damals keine Versuche zur Freilassung von Kurnaz unternommen. 2013 gab es bereits einen Kinofilm ("5 Jahre Leben"). Regisseur Stefan Schaller erzählte darin das Schicksal des Bremers mit türkischem Pass, der mit 19 Jahren in das US-Gefängnis gebracht wurde und es nach 1725 Tagen als unschuldiger Mensch wieder verließ.

© dpa-infocom, dpa:201208-99-618747/2