Hamburger Senat und Bauunternehmen einigen sich auf weitere Zusammenarbeit am Prestige-Objekt An der Elbphilharmonie wird wieder gearbeitet
Hamburg (dpa) l Die Kräne drehen sich wieder auf Deutschlands berühmtester Kulturbaustelle: Nach eineinhalb Jahren Stillstand geht es endlich weiter mit der Hamburger Elbphilharmonie. "Diese Neuordnung ist keine Liebesheirat, sondern eine Vernunftehe. Aber Vernunftehen halten bekanntlich ja länger", sagte Kultursenatorin Barbara Kisseler (parteilos) bei einer gemeinsamen Baustellenbesichtigung im 24. Stock des 110 Meter hohen Gebäudes mit dem Bauunternehmen Hochtief und den Architekten Herzog de Meuron. Dadurch, dass der Geburtsfehler des Projektes - drei einzeln unterschiedlich agierende Parteien - behoben werden konnte, habe sich die Haltung aller an diesem Bauprojekt geändert. Nun sei man wieder "eine Mannschaft".
Seit Herbst 2011 ging es auf der Baustelle nicht richtig weiter, weil sich alle Beteiligten heillos zerstritten hatten. Seit Anfang des Jahres sind nun neue Verträge unter Dach und Fach, denen die Bürgerschaft vor zwei Wochen zustimmte. Die Neuordnung behebt einen der größten Konfliktpunkte, das komplizierte Dreiecksverhältnis zwischen Stadt, Baukonzern und den Architekten. Von nun an wollen Hochtief und Herzog de Meuron direkt zusammenarbeiten, die Stadt zieht sich weitestgehend zurück. Hochtief übernimmt alle Risiken und baut das Konzerthaus bis Oktober 2016 zum "Globalpauschalfestpreis" von 575 Millionen Euro zu Ende. Die Gesamtkosten für den Steuerzahler belaufen sich laut Senat inzwischen auf 789 Millionen Euro.
Alle Beteiligten seien nun erleichtert, "dass man den ganzen juristischen Kram hinter sich lassen kann und endlich wieder das tun kann, für das man eigentlich stand, nämlich planen und bauen", meinte die Senatorin. Auch Thomas Perkowski von Hochtief betonte, dass nun "alle Schnittstellenprobleme aus der Vergangenheit behoben sind".