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"Wächter der Erinnerung" Bildhauer weist mit Holzfiguren den Weg zur Mutter

Die Sulpturen stellen entwurzelte und vertriebene Menschen dar. Der Künstler hat die Ausstellung seiner Mutter gewidmet, die während der nationalsozialistischen Terrorherrschaft zur Zwangsarbeit in einem Arbeitslager in Speyer gezwungen worden war.

19.05.2017, 16:44

Speyer (dpa) - 45 überlebensgroße Männer- und Frauenfiguren aus bunt bemaltem Holz bestimmen derzeit das Bild in Speyer. Die 2,5 Meter großen Skulpturen wurden von dem Briten Robert Koenig geschaffen und bilden das Kunstwerk "Odyssey".

Nach Angaben der Stadt stellen die Figuren entwurzelte und vertriebene Menschen dar. Viele Menschen seien aus Glaubensgründen auf der Flucht, sagte eine Sprecherin der Kommune am Freitag. Die großen Figuren, die an mehreren Stellen der Stadt stehen, seien "Wächter der Erinnerung".

Für Koenig gilt dies in besonderem Maße. Für ihn ist "Odyssey" nach städtischen Angaben eine "Reise zu sich selbst - und zu seiner Mutter". Die aus Polen stammende Frau war während der nationalsozialistischen Terrorherrschaft zur Zwangsarbeit im Arbeitslager der damaligen Pfalz-Flugzeugwerke in Speyer verpflichtet worden. Später wanderte sie nach England aus, wo sie heiratete und sechs Kinder bekam. Ihr hat Koenig die Ausstellung gewidmet, die noch bis zum 6. August zu sehen ist.

Koenig wolle einerseits an das Schicksal von Millionen von Menschen erinnern, die in der NS-Zeit und danach ihre Heimat verloren. Aber er wolle auch auf gegenwärtige Erfahrungen von Flucht hinweisen. Die Schau war bereits in vier anderen deutschen Städten zu sehen.

Link zur Ausstellung