Dichtes Feld von Titelkandidaten hofft auf die begehrte Trophäe

Venedig (epd). Vor der heutigen Verleihung des Goldenen Löwen bei den 68. Filmfestspiele von Venedig gibt es ein dichtes Feld von Titelkandidaten. Die Jury unter ihrem Vorsitzenden Darren Aronofsky steht vor der Qual der Wahl. Bei der Kritik rangieren drei Filme ganz oben: Roman Polanskis Vier-Personen-Theaterverfilmung "Carnage", George Clooneys fulminantes Politschachspiel "The Ides of March" und Steve McQueens Sexsuchtdrama "Shame". Als Löwenkandidaten kommen auch zwei Filme infrage, die das Publikum in Venedig eher polarisierten: "Himizu" aus Japan, der eine Gesellschaft in totaler Post-Fukushima-Auflösung zeigt, in der Amokläufer den Alltag beherrschen, und "People Mountain People Sea", der in letzter Minute an der Zensur vorbei ins Programm geschleuste chinesische Beitrag, der sein Land als von sinnloser Gewalt, Drogenkonsum und Arbeiterelend geprägt zeichnet. Sehr viel übersichtlicher dagegen gestaltet sich das Feld der Kandidaten auf den Darstellerpreis.

Dort gilt Michael Fassbender, der in gleich zwei Filmen, "Shame" und "A Dangerous Method", glänzen konnte, als der zu schlagende Favorit. Ryan Gosling ("The Ides of March") oder Gary Oldman ("Tinker Tailor Soldier Spy") werden gegen den irisch- deutschen Schauspieler nur Außenseiterchancen eingeräumt.