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Stararchitekt Chipperfield gestaltet Ex-Nazi-Kunsttempel um

Einst präsentierten die Nazis im Münchner Haus der Kunst die Bilder und Plastiken, die sie genehm fanden. Jetzt will ein britischer Architekt das NS-Gebäude wieder prägnanter in der Stadt präsentieren.

17.09.2016, 12:11

München (dpa) - Der britische Stararchitekt David Chipperfield will den einstigen Nazi-Kunsttempel Haus der Kunst umgestalten. Derzeit verberge sich das Haus in München hinter einem grünen Vorhang aus Bäumen und Büschen, sagte Chipperfield.

Als Haus der Deutschen Kunst beherbergte es den Nationalsozialisten genehme Bilder und Plastiken. Man sollte es der Stadt zurückgeben. Es stellt heute keine Bedrohung mehr dar, sagte Chipperfield.

In den kommenden Jahren wird der von dem Architekten Paul Ludwig Troost entworfene und 1937 von Adolf Hitler eröffnete Ausstellungsort für rund 60 Millionen Euro saniert. Das Haus der Kunst steht heute unter Denkmalschutz. Chipperfield will das Museum mit vielen, eher behutsamen Eingriffen vor allem transparenter und auch von außen sichtbarer machen. So soll im hinteren Teil zum Englischen Garten eine Zone der Erholung mit einer Lounge-ähnlichen Atmosphäre entstehen. Den besonders maroden Westflügel will er zu einem multifunktionalen Konferenz- und Eventzentrum umgestalten. 

Bei einer Gesprächsveranstaltung im Haus der Kunst lobte Chipperfield das Raumprogramm des Museums. Für Ausstellungen seien die Räume perfekt geeignet. Natürlich sei das Haus ein kulturelles Schlachtfeld und für einen falschen Zweck erfunden worden. Der Architekt wurde in Deutschland vor allem durch seinen Masterplan für die Berliner Museumsinsel, das Essener Folkwang-Museum und das Literaturmuseum in Marbach bekannt.

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