Occupied - Die Besatzung
In Occupied geht es um die schleichende Besetzung von Norwegen durch Russland - ausgelöst durch eine zu umweltfreundliche Politik.
Mannheim/Oslo (dpa) - Neues aus der skandinavischen Traumfabrik: Nach dem Politthriller Borgen und dem Actionreißer Die Brücke kommt nun eine düstere Zukunftsvision aus dem hohen Norden ins deutsche Fernsehen.
Die norwegische Serie Occupied - Die Besatzung geht der Frage nach: Wie verhalten sich Regierung und Bevölkerung eines Landes, wenn sie nach und nach ihre politischen und gesellschaftlichen Rechte verlieren und immer mehr unter Besatzung leben? Am Donnerstag (19. November) um 20.15 Uhr an ist Occupied bei Arte zu sehen. Die Serie läuft in Doppelfolgen bis Weihnachten.
Im Mittelpunkt der Produktion nach einer Idee von Krimi-Autor Jo Nesbø steht in verschiedenen Erzählsträngen der norwegische Premierminister Jesper Berg (Menrik Mestad). Berg will das skandinavische Land komplett auf umweltfreundliche Energiepolitik umstellen und gerät deshalb in große Schwierigkeiten.
Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union schäumen. Denn ihre Länder sind die Hauptabnehmer der norwegischen Gas- und Erdölvorkommen. Deshalb verbündet sich die EU mit Russland. Die unselige Allianz führt schließlich zu einer immer stärker zu spürenden Einflussnahme von Russland in Norwegen.
Anschläge von Separatisten, mehrere mysteriöse Todesfälle und Entführungen verändern das Land. Norwegen steht vor dem ordnungspolitischen Super-GAU, ein Krieg mit Russland wird immer wahrscheinlicher. Die Situation in dem nordeuropäischen Land droht komplett zu eskalieren.
Mit jeder Folge verändern sich langsam, aber merklich die Charaktere der Hauptfiguren, darunter ein Bodyguard, die norwegische Geheimdienst-Chefin und ein Journalist. Die Folgen enden in der Regel offen, so dass so mancher Zuschauer die nächste Folge vermutlich sofort online sehen will. In der Mediathek von Arte wird dies teilweise möglich sein. Zudem gibt es für Serienjunkies auf der Arte-Website ein Online-Spiel zur Serie.
Vor allem wegen des kritischen Russland-Bildes gab es nach Angaben von Regisseur Erik Skjoldbjærg nicht nur in Norwegen sehr viele Reaktionen und ein kritischeres Echo, als wir dachten. Für Drehbuchautorin Karianne Lund war es besonders wichtig, den Plot so realistisch wie möglich zu gestalten und die Zuschauer mit den Charakteren emotional zu berühren. Skjoldbjærg und Lund eint auch eine aufklärerische Motivation, da Regierungen ihre eigenen Erzählungen und Realitäten schaffen, denen man sich nicht entziehen kann.
Beim 64. Filmfestival Mannheim-Heidelberg im Oktober gewann Occupied den erstmals vergebenen Preis New Creators Award für die beste Serie. Die Autoren Karianne Lund, Erik Skjoldbjærg und Erik Richter Strand, die die Idee des norwegischen Bestsellerautors Nesbø weiterentwickelten, wurden beim Schreiben von der politischen Aktualität überrascht, als Russland auf der Krim einmarschierte.