Positive Wut Warum klare Ansagen gegen Frust in der Erziehung helfen
Streit in der Familie - das will keiner. Doch manchmal gibt es Situationen, in denen Eltern erst wütend und dann laut werden. Warum Wut auch eine Chance sein kann - und wie Eltern verhindern, dass sich Frust anstaut.
Hamburg (dpa/tmn) - "Ich hab dir das schon tausend mal gesagt": manchmal platzt Eltern der Kragen - und sie sind unfassbar wütend auf ihre Kinder. In Ausnahmefällen ist es in Ordnung, den Nachwuchs auch mal anzuschreien. Vielleicht sogar eine Chance, wenn die Wut dazu beiträgt, dass Eltern ausdrücken, was sie bereits wochenlang stört.
Darauf macht das Elternportal urbia.de aufmerksam. Die Experten geben Tipps, wie Eltern solche Situationen vermeiden und ihrem angestauten Frust frühzeitig entgegenwirken können.
Altersgerechte Erwartungen: Nicht immer können Kinder schon das leisten, was ihre Eltern erwarten. Es hilft allen, die Fähigkeiten nicht zu überschätzen. Nachts durchschlafen, Regeln einhalten, ordentlich essen - vieles ist frühestens im Kindergartenalter möglich. Oft muss der Nachwuchs so etwas nach und nach lernen.
Zeitweise Durchatmen: Denn wer rund um die Uhr Zeit miteinander verbringt, geht sich zwangsläufig irgendwann gegenseitig auf die Nerven. Wenn möglich sollten also Eltern sich abwechseln oder den Nachwuchs bei Freunden oder Gleichaltrigen vorbeibringen. Denn dann können sie in Ruhe neue Kraft tanken.
Klare Ansage: Eltern sollten Konflikte nicht nur dadurch lösen, dass sie Kleinkinder ablenken oder beschwichtigen. Eine klare Ansage ist wichtig. Denn Kinder müssen lernen, was das Wort "Nein" bedeutet. Knappe Sätze sind dabei oft besser als lange Erklärungen - gerade kleine Kinder können sich nicht lange konzentrieren.
Den ein oder anderen Konflikt sollten sie also austragen - und das Gequengel und Geschreie aushalten. Eltern müssen sich aber längst nicht auf jeden Machtkampf einlassen. Bei Kleinigkeiten können sie auch mal nachgeben.