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900 Jahre Schloss Blankenburg Von Mittelalter bis Barock: Harzer Schlossretter laden zur Festwoche

Mit einer Festwoche feiert der Verein „Rettung Schloss Blankenburg“ die Ersterwähnung der Burganlage vor 900 Jahren. Das ist nicht nur etwas für Geschichtsfreunde.

Von Jens Müller 09.10.2023, 19:09
Im Großen Schloss Blankenburg  steigt eine Festwoche zum 900. Jahrestag der ersten urkundlichen Erwähnung der Burganlage.
Im Großen Schloss Blankenburg steigt eine Festwoche zum 900. Jahrestag der ersten urkundlichen Erwähnung der Burganlage. Foto: Archiv

Blankenburg - 900 Jahre Schloss Blankenburg! Ein Grund zum Feiern. Blankenburgs Schlossretter laden dazu gleich eine ganze Woche lang ein.

Im Jahr 1123 soll sich Lothar von Süpplingenburg - der spätere Kaiser Lothar III. - von der „Burg auf dem Blankenstein“ der Feste Heimburg bemächtigt haben. Dieser historische Urkundeneintrag gilt als erste Erwähnung jenes Baus, an dessen Stelle sich jetzt das Große Schloss Blankenburg befindet. Anlässlich dieser 900-jährigen Ersterwähnung veranstaltet der Verein „Rettung Schloss Blankenburg“ eine ganze Festwoche. „In der wird für alle Alters- und Interessengruppen etwas geboten“, versprechen die Organisatoren. Dazu zählen Theateraufführungen, Lesungen und als besonderer Höhepunkt ein erstes mittelalterliches Treiben auf dem Schloss-Areal.

Den Auftakt gibt es am Samstag, 14. Oktober, mit einem würdigen Festakt im Theatersaal, zu dem zahlreiche Gäste erwartet werden, die in den vergangenen Jahren die Geschicke des Vereins und damit die Sicherung und Sanierung des prägenden Ensembles eng begleitet und entscheidend mit geprägt haben. Beginn ist um 14 Uhr im Theatersaal. Es musizieren Hannah Felchow, Elena Rey Mazón, Ulrike und Peter Grunwald, Pär Engstrand und Torsten Michel sowie Sängerin Isy Voice. Die RM Balance Dance Company wird barocke Tänze aufführen. Anschließend gibt es einen Empfang im Schlossinnenhof.

Das erste Festwochenende wird am Sonntag mit einem Gottesdienst in der Schlosskapelle fortgesetzt. Gestaltet wird er ab 14 Uhr von Friedrich Wegener und dem Blankenburger Gospelchor „Um Himmel willen“. Um 16 Uhr gibt es ein Wiedersehen mit dem Ensemble des Theatrums Schloss Hohenerxleben. Um 16 Uhr zeigt es im Theatersaal das Bühnenportrait „Die Neuberin“. Dazu laden der Verein zur Förderung der Friederike-Caroline-Neuber-Stiftung, die Neuberin-Stiftung und der Verein „Rettung Schloss Blankenburg“ herzlich ein. Der Eintritt ist frei.

Das Stück von und mit Judith Kruder und Elisabeth Haug ist ein feinsinniges Bühnenportrait über die große Theaterfrau des 18. Jahrhunderts, die am 8. März 1697 als Friederike Caroline Neuber im Vogtland zur Welt kam. „Sie war die bedeutendste Wegbereiterin unserer heutigen Theaterkultur im deutschen Sprachraum, geistige Ahnfrau von Lessing, Goethe, Schiller und vieler anderer bekannter Bühnendichter“, heißt es von den Veranstaltern. Auch in zahlreichen Städten Mitteldeutschlands gastierte „die Neuberin“, wie sie nur kurz genannt wurde, mit ihrem Ensemble. Schloss Blankenburg war für sie in jungen Jahren eine entscheidende Wirkungsstätte, wo sie gezielt vom Herzogspaar Ludwig Rudolf und Christine Luise von Braunschweig-Wolfenbüttel unterstützt wurde.

Die Pianistin Lucia Keller umrahmt die Aufführung mit Werken von Johann Sebastian Bach, der zur gleichen Zeit wie die Neuberin in Leipzig wirkte.

Judith Kruder und Elisabeth Haug vom Ensemble Theatrum Hohenerxleben bringen ein Portrait der Neuberin auf die Bühne.
Judith Kruder und Elisabeth Haug vom Ensemble Theatrum Hohenerxleben bringen ein Portrait der Neuberin auf die Bühne.
Foto: Veranstalter

Viele Angebote der Festwoche werden bei freiem Eintritt angeboten. Die Schlossretter bitten jedoch um Spenden, um sie für die weitere Sanierung einsetzen zu können. Tickets für den Festempfang, das Festkonzert und die GVS-Theaterkiste gibt es in der Blankenburger Tourist-Info und im Schloss-Shop.

Hier das vorläufige Festprogramm: Am Samstag, 14. Oktober, beginnt um 14 Uhr der offizielle Festakt „900 Jahre Schloss Blankenburg“ im Theatersaal mit Musik und Barocken Tänzen sowie einem anschließenden Empfang im Schlosshof.

Am Sonntag, 15. Oktober, beginnt um 14 Uhr ein Gottesdienst mit Friedrich Wegener und dem Gospelchor „Um Himmels Willen“ in der Schlosskapelle. Um 16 Uhr spielt die Theatergruppe Hohenerxleben das Stück „Die Neuberin“ im Theatersaal. Von Montag bis Freitag, 16. bis 20. Oktober, gibt es um 15 Uhr jeweils eine Schlossführung mit Start am Schloss-Shop. Kaffee und Kuchen werden im Grauen Saal gereicht.

Am Montag, 16. Oktober, wird um 16 Uhr ein 3D-Film zum Großen Schloss im Theatersaal gezeigt. Um 16.30 Uhr beginnt eine Lesung des Klassikers „Der Raubgraf“ mit Vereinsmitglied Gabriele Zimmereimer im Grauen Saal.

Prominenten Besuch gibt es am Dienstag, 17. Oktober. 17 Uhr werden Heinrich, Prinz von Hannover und Wolfgang Hage im Grauen Saal über „Die Welfen – Herzog Ludwig-Rudolf, seine Nachkommen – ihre Beziehungen zu Blankenburg“ referieren.

Die kleinsten Schloss-Fans kommen am Mittwoch, 18. Oktober, auf ihre Kosten. Um 16 Uhr beginnt dort der Kindertag mit der GVS-Theaterkiste und dem Stück „Der Froschkönig“ im Theatersaal.

Weitere geschichtliche Vorträge sind am Donnerstag, 19. Oktober, zu erleben. Um 17 Uhr berichtet Peter Hoffmann über den großen Schlossbrand. im Anschluss spricht Wolfgang Hage über die Zeit des eigenständigen Fürstentums Blankenburg - beides im Grauen Saal.

Am Freitag, 20. Oktober, beginnt um 18.30 Uhr ein Festkonzert „900 Jahre Schloss Blankenburg“ mit dem Telemann-Kammerorchester Michaelstein im Theatersaal.

Höhepunkt der Festwoche wird am Samstag und Sonntag, 21. und 22. Oktober, der große Mittelaltermarkt mit Musikern, Händlern, Gauklern und vielem mehr im Schloss- und Burghof sowie im Herzoglichen Garten. Um 20 Uhr gibt es dort ein Konzert mit der Harzer Mittelalterband „Bergfolk“. Am 13 Uhr wird „CellArt“ für die musikalische Umrahmung sorgen. Das Markttreiben beginnt an beiden Tagen um 11 Uhr.