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Burger Psychotherapeutin gibt Tipps Dem Herbst-Blues keine Chance geben

Kommen die nasskalten grauen Tage und die Zeit, in der die Nächte länger sind als die Tage, schlägt dies vielen Menschen auf die Seele. Die Burger Psychotherapeutin Anne Grundmann gibt im Gespräch mit der Volksstimme Tipps gegen den Herbst-Blues.

Von Thomas Pusch 05.12.2025, 06:38
Ist es sonnig - wie beim Fototermin - lässt sich die Jahreszeit gut ertragen, doch es gibt auch andere Tage.
Ist es sonnig - wie beim Fototermin - lässt sich die Jahreszeit gut ertragen, doch es gibt auch andere Tage. Foto: Thomas Pusch

Burg. - Es wird früher dunkel. Nicht zuletzt, weil die Uhren wieder umgestellt worden sind. Und der Herbst zeigt sich auch nicht mehr von seiner besten Seite. Bei vielen Menschen wird die Stimmung so trüb wie das Wetter. Doch das muss nicht so sein, wie die Burger Psychotherapeutin Anne Grundmann weiß. Wozu rät sie?

„Viele Menschen erleben, dass sie im Herbst unter gedrückter Stimmung leiden“, sagt sie im Gespräch mit der Volksstimme. Dafür gebe es biologische und psychologische Gründe. Natürlich spielen die kürzeren Tage eine Rolle. Es verändert sich durch die schwächere Sonne auch der Hormonhaushalt, die Stimmungsaufheller wie Serotonin werden weniger produziert. Das müde und antriebslos machende Melatonin gewinnt die Oberhand.

Grübeln ist keine gute Lösung

Die Temperaturen sinken, vorbei die Gartenpartys mit ausgelassener Stimmung. „Es gibt Menschen, die tatsächlich eine saisonale Depression entwickeln“, warnt sie. Sollte der Zustand länger als zwei Wochen anhalten, sei es ratsam, sich Hilfe und Unterstützung zu suchen.

Die Folgen des Herbst-Blues sind vielfältig. „Man steht vielleicht schlechter auf, weil man antriebsloser ist, wenn schon der Montag mit schlechtem Wetter beginnt“, zählt die Psychotherapeutin auf. Teilweise würden sich Menschen auch aus dem sozialen Leben zurückziehen, anfangen zu grübeln bis dahin zu überlegen, ob das Leben noch lebenswert ist.

Körperliche Folgen gebe es genauso. Ein- und Durchschlafprobleme, aufwachen bevor man ausgeschlafen ist und Appetitstörungen. „Manche neigen dazu mehr Zucker zu essen, weil der für gute Stimmung sorgen soll, bei vielen sorgt der aber nur für mehr Gewicht“, sagt Anne Grundmann. Mehr Gewicht bedeute dann wiederum, dass man sich unwohl fühlt - ein Teufelskreis.

Nordic Walking ist auch für viele Menschen mit gesundheitlichen Problemen geeignet - und frische Luft ist immer gut - auch bei Herbst-Blues.
Nordic Walking ist auch für viele Menschen mit gesundheitlichen Problemen geeignet - und frische Luft ist immer gut - auch bei Herbst-Blues.
Foto: Christin Klose/dpa-tmn

Frische Luft kann Wunder wirken

Doch man steht dem Herbst-Blues nicht hilflos gegenüber, ganz im Gegenteil. „Es gibt eine Menge, was man gegen die Herbsttraurigkeit tun kann“, weiß sie. Dazu gehört, das Tageslicht zu nutzen, solange es da ist, mindestens 30 Minuten an die frische Luft zu gehen, auch wenn es bewölkt ist. Auch wenn manche Spazierengehen als öde empfinden mögen, „es wirkt Wunder“.

Zudem gebe es spezielle Lichtlampen, die sogar Auswirkungen auf den Hormonhaushalt haben und die Bildung des Serotonins anregen.

Regelmäßiger Schlaf ist wichtig

„Wichtig ist auch ein regelmäßiger Schlafrhythmus“, nennt sie einen weiteren Punkt. Feste Schlaf- und Aufstehzeiten würden dem Biorhythmus helfen, besser in den Tag zu kommen. Und schließlich rät sie auch zu regelmäßigem Sport. Das trage zur guten Stimmung bei und gleichzeitig würden Endorphine freigesetzt, die den positiven Effekt verstärken. Aktivitäten planen sei zudem hilfreich. Und da sollte das Wetter kein Hinderungsgrund sein. „Meine Oma sagte immer, Wetter kann sein wie es will, man muss sich nur richtig kleiden“, gibt sie eine einfache Lösung.

Und auch die Ernährung kann darüber entscheiden, wie die Stimmung ist. „Die Ernährung spielt eine große Rolle, ob es einem gut geht oder nicht“, so Anne Grundmann. Frisches Gemüse gehört dazu. Alkohol und Zucker sollten eingeschränkt werden, „auf lange Sicht sind das Stimmungsdämpfer“. Und schließlich rät sie dazu, soziale Kontakte zu pflegen und Entspannungsübungen wie Yoga oder Meditation auszuprobieren. „Das alles kann man auch einplanen, wenn es draußen ungemütlich ist. Aber es gibt ja nicht nur trübe Tage“, fasst sie zusammen.

Noch mehr Infos im Volksstimme-Podcast

Das komplette Gespräch mit Anne Grundmann ist im Volksstimme-Podcast „Jute Laune“ zu hören. Den gibt es auf den üblichen Podcast-Portalen, ein Link ist zudem auf der Internetseite der Volksstimme zu finden.