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Weihnachten Der Feiertagsfisch ist rund um Möckern gesichert

Weihnachten und Silvester können kommen: beim Abfischen beim Fischereibetrieb Klaus Lübbe an den Lochower Teichen sind wieder reichlich Karpfen ins Netz gegangen.

Von Stephen Zechendorf 08.11.2023, 08:00
Beim diesjährigen Abfischen an den Lochower Fischteichen arbeiteten der langjährige Teichwart Gunther Thiem (re.) und sein Nachfolger Nico Schulze (2. v. re.) zusammen.
Beim diesjährigen Abfischen an den Lochower Fischteichen arbeiteten der langjährige Teichwart Gunther Thiem (re.) und sein Nachfolger Nico Schulze (2. v. re.) zusammen. Foto: Stephen Zechendorf

Lochow. - Wenn in den Supermärkten die Dominosteine im Kassenbereich positioniert werden, ist es auch für den Fischereibetrieb Klaus Lübbe an den Lochower Fischteichen Zeit, an Weihnachten zu denken: die Karpfen werden aus den Teichen geholt. Wie große war die Ausbeute?

Allein die rege Betriebsamkeit beim Abfischen war Beweis genug, dass an den Schließungsgerüchten nichts dran ist. Denn es gibt ihn noch, den Betrieb, der seit Jahrzehnten die Teiche bewirtschaftet und dessen Angelteiche beliebtes Ausflugsziel sind. Fakt ist aber auch - seit Kurzem kümmert sich ein neuer Mitarbeiter um die Teiche und die Fische: Nico Schulze. Er war voll mit eingebunden, als ein gutes Dutzend eingespielter Helfer das Abfischen an den beiden Produktionsteichen erledigte.

Wasser wurde abgelassen

Aus zwei der großen Teiche war zu diesem Zweck zuvor das Wasser abgelassen worden, so dass sich die Fische - überwiegend Karpfen, aber auch Hechte - nur noch in den knapp bemessenen Fischgruben am Rande der Teiche tummeln konnten. An diesem besonderen Tag auch wieder mit dabei: der langjährige Teichwart Gunther Thiem.

Wohl über sieben Tonnen Fisch zogen die Mitarbeiter aus dem Wasser. Die Tiere werden nun in sogenannten Hälterbecken gehalten, bis sie in den Verkauf kommen. Hochsaison dürften wieder die Tage um Weihnachten und Silvester sein.

Teiche sind etwa einen Meter tief

30 Hektar Wasserfläche umfasst die Anlage, die es schon im Mittelalter gegeben haben soll. In den 1980er Jahren wurden die Teiche rekonstruiert und ausgebaut. Vier große Teiche speist die Ehle auf ihrem Weg von Zeppernick bis nach Möckern. Zwei dieser Teiche – die beiden oberen – sind die Produktionsteiche. Sie werden für die Karpfenzucht genutzt. Im Durchschnitt sind die Teiche etwa einen Meter tief. Die beiden unteren Teiche sind normalerweise auch für Freizeitangler freigegeben. Hier tummeln sich neben Karpfen auch Forellen und Lachsforellen.

Schon beim Abfischen werden die Karpfen nach Gewicht und Größe  in verschiedene Behälter sortiert.
Schon beim Abfischen werden die Karpfen nach Gewicht und Größe in verschiedene Behälter sortiert.
Foto: Stephen Zechendorf

Nach den vergangenen extrem trockenen Vorjahren waren die Teiche laut Geschäftsführer Klaus Lübbe im Jahr 2023 „zwar nicht berauschend, aber wegen der zusätzlichen Niederschläge im Sommer wieder etwas besser gefüllt“. Problematisch seien weiterhin die großen Mengen, die zur Trinkwassergewinnung entnommen werden, so Klaus Lübbe. Sein Unternehmen hat Staurecht an der Ehle, muss aber eine garantierte Restwassermenge in der Ehle flussabwärts belassen. „Daran halten wir uns“ so Lübbe.

Fische kommen im April wieder

Er sieht in den Lochower Fischteichen eine Kulturlandschaft, die auch der Natur viel Raum lässt: „Wir haben hier den Seeadler, den Fischadler, den Eisvogel und den Schilfrohrsänger. Um das aufrecht zu erhalten, bräuchte es eigentlich Unterstützung der öffentlichen Hand. Sonst ist das mittel- oder längerfristig gar nicht machbar“, findet der Unternehmer. Auch sein Betrieb hat unter den stark gestiegenen Produktions- und Energiekosten zu leiden.

Auch jetzt fehlt das Wasser in den Teichen, diesmal aber gewollt. Das Ablassen des Wassers ist wichtig, damit der Boden mineralisieren kann, sonst wären die Teiche in wenigen Jahren verschlammt, sagt Lübbe. Auch Parasiten und Krankheitserregern wird so entgegengewirkt. Mit dem Winterhochwasser im Januar, Februar nach der Frostperiode fließt dann neues Wasser in die Teiche. Sie werden im Laufe des Aprils mit Fischen besetzt.

Geschäftsführer Klaus Lübbe packte beim Abfischen mit an.
Geschäftsführer Klaus Lübbe packte beim Abfischen mit an.
Foto: Stephen Zechendorf

Wer lieber selber Fische fangen möchte, kann das tun. In diesem Jahr haben sich jedoch die Öffnungszeiten für Angler an der Teichanlage geändert. So kann von donnerstags 8 Uhr bis sonntags, 20 Uhr, durchgehend geangelt werden. Montags bis mittwochs bleibt die Anlage geschlossen. Termine für das Gruppenangeln am Ententeich können gesondert abgesprochen werden, so Klaus Lübbe. Wer das Fischen den Fischern überlassen und nur das Ergebnis erwerben will, kann freitags von 10 bis 13 und 14 bis 17 Uhr und sonnabends von 10 bis 13 Uhr Räucherfisch, Frischfisch und Satzfisch erwerben.