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Badeseen Blaualgen-Alarm am Parchauer See: Stadt rät vom Baden ab

Im Parchauer See vermehren sich wieder die Blaualgen. Die Stadt Burg rät deshalb vom Baden im See ab. Die Anwohner nehmen es hingegen gelassen.

Von Philipp Ling Aktualisiert: 24.07.2023, 08:56
Roswitha und Peter Wölfer haben keine Bedenken, weiter im See zu baden, denn am Badestrand ist das Wasser sauber.
Roswitha und Peter Wölfer haben keine Bedenken, weiter im See zu baden, denn am Badestrand ist das Wasser sauber. lp

Parchau - Am Badestrand des Parchauer Sees zwischen Campingplatz und Naherholungsgebiet ist das Wasser so klar wie immer – von den gefürchteten Blaualgen ist nichts zu sehen. Anwohner und Camper waren daher etwas irritiert über die Gesundheitswarnung der Stadt Burg vergangene Woche.

Peter Wölfer aus Burg hat jedenfalls kein Problem damit, in dem flachen Wasser am Ufer herumzuwaten. Er und seine Frau Roswitha verbringen seit elf Jahren die Sommermonate in ihrem Bungalow am See und kennen das Gewässer genau.

Dass der Parchauer See als stehendes Gewässer schon immer mit Blaualgen zu kämpfen hat, ist für sie nichts neues. Erfahrungsgemäß ist jedoch der mittlere der drei Seeabschnitte – an dem sich die Badestelle befindet - weniger betroffen, da er tiefer als die beiden anderen ist. Die Algen treten jedes Jahr zuerst im östlichen und flachsten der drei Seeabschnitte auf, weiß Peter Wölfer.

Blaualgen: Algenblüte setzt immer früher ein

In diesem Jahr ist der See außerdem für die Jahreszeit noch gut gefüllt, wie er feststellt: Anhand von markanten Punkten am Ufer und Steinen im Wasser hat er den Pegel nämlich stets im Auge. Allerdings beobachtet auch er, dass die Algenblüte immer früher einsetzt: „Früher musste man erst Ende August damit rechnen“, erinnert er sich.

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Auch Devin Rimpel aus Magdeburg macht sich wenig Sorgen um die Algenbelastung. Er verbringt jedes Jahr seinen Urlaub auf dem Campingplatz am See und kennt das schon: „Das haben wir jedes Jahr hier – wenn die Temperaturen steigen, kippt der See.“ Von seinen jährlichen Besuchen in Parchau hält ihn das jedenfalls nicht ab. Nur sei es natürlich schade, wenn man bei der Hitze dann nicht ins Wasser könne.

Blaualgen am Parchauer See: Augen auf vor dem Baden

Dazu stellt das Gesundheitsamt beim Landkreis Jerichower Land klar, dass es sich bei der Warnung erst einmal um eine Information über mögliche Gesundheitsgefahren handelt – ein Badeverbot ist damit nicht verbunden: „Somit liegt es auch im Bereich der Eigenverantwortung der Badegäste zu entscheiden, ob sie ins Wasser gehen oder nicht.“

Mit der früheren Fließrichtung des ehemaligen Elbearms nach Osten und durch die vorherrschende Windrichtung sammeln sich die Algen überwiegend im östlichsten der drei Seetabschnitte, ebenso an den beiden schmalen Durchlässen. Dort findet man im Uferbereich tatsächlich die typischen grün bis hellblau schimmernden Algenteppiche.

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An diesen sichtbar belasteten Stellen sollte man also nicht ins Wasser gehen und vor allem Kinder und Hunde davon abhalten, dort zu spielen oder zu planschen. Allerdings laden die betroffenen Bereiche auch nicht gerade zum Baden ein, denn die Teppiche, die aus bereits abgestorbenen Algen bestehen, verbreiten einen leicht fauligen Geruch.

Im Wasser deutet außerdem eine deutliche Eintrübung auf eine Algenkonzentration hin. Als Faustregel gilt: Steht man knietief im Wasser und kann die eigenen Füße noch gut sehen, ist das Baden an dieser Stelle unbedenklich.

Parchauer See: Kontrollen stellen die Wasserqualität sicher

Die Wasserqualität des Parchauer Sees wird regelmäßig kontrolliert, wie dies für alle EU-Badegewässer vorgeschrieben ist - außer dem Parchauer See sind das im Jerichower Land noch der Niegripper See, der Zabackucker See sowie der Kulk und der Plattensee Dannigkow bei Gommern. Während der Badesaison finden die Untersuchungen zur Wasserqualität alle vier Wochen statt.

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Wie das Gesundheitsamt weiter mitteilt, ist der Blaualgenbefall meist von den Wetterbedingungen abhängig: Hohe Temperaturen, geringer Niederschlag und wenig Wind begünstigen die Ausbreitung der Algen. Bei sich ändernder Wetterlage könne die Algenproblematik aber auch relativ schnell wieder verschwinden.