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Neue Leitungen in Gommern Große Bagger im Einsatz: An der „Oma“ wird gebuddelt

Poröse Schächte und brüchige Tonrohre: Damit das Abwasser in Gommern weiterhin sicher abfließt, werden alte Leitungen ausgetauscht. Grundwasser und Tieflage erschweren die Arbeiten Ecke Am Kellerberg / Knickpromenade.

Von Thomas Schäfer 28.10.2025, 11:42
An der Holz-Oma wird derzeit gebuddelt: Grund ist die Sanierung einer Abwasserleitung.
An der Holz-Oma wird derzeit gebuddelt: Grund ist die Sanierung einer Abwasserleitung. Foto: Thomas Schäfer

Gommern - An der „Oma“ wird gebuddelt. Oma? Dabei handelt es sich um eine große, hölzerne Statue auf dem Platz an der Ecke Am Kellerberg und Knickpromenade. „Schon wieder?“, werden manche denken. Wurde dort doch erst 2023 alles auf Vordermann gebracht.

Damals wurden neue Bäume und Sträucher gepflanzt, Sitzbänke auf Fundamenten befestigt, und selbst die Oma-Figur durch eine neue ersetzt. Der Platz erstrahlte in frischem Grün und lud zum Verweilen ein.

Beton und Schächte sind porös

Die jetzigen Arbeiten haben einen anderen Hintergrund. Im Bereich des Platzes wird derzeit an einem wichtigen Abschnitt eines Schmutzwasserkanals gearbeitet. Die Tiefbauarbeiten – durchgeführt vom Trink- und Abwasserzweckverband (TAWZ) Ehlegrund – sollen verhindern, dass es in Zukunft zu Schäden oder gar Ausfällen in der Abwasserentsorgung kommt.

„Wir haben dort schon vor rund drei Jahren etwa 20 Meter Kanal und mehrere Schächte repariert“, berichtet Torsten Bluhm aus Gommerns Bauamt. „Damals war der Beton der Schächte völlig porös, der alte Tonkanal ebenso.“

Problematischer Abschnitt für Leitungen

Schon damals zeigte sich, dass der Abschnitt einer der problematischeren im Stadtgebiet ist. Über die Leitung wird ein großer Teil des Stadtgebiets entwässert – unter anderem die Bereiche Kellerberg, Rohrteich, Karither Straße und Knicksstraße.

Nun wird die Sanierung fortgesetzt: Von dem Schacht, an dem die Arbeiten damals endeten, ersetzt der Verband den weiteren Verlauf des Kanals bis zu einem Pumpwerk. Etwa 20 Meter alter Leitung werden dafür ausgetauscht. „Der Kanal ist an mehreren Stellen beschädigt, die alten Rohre zum Teil zersetzt. Jetzt wird alles neu gemacht“, so Torsten Bluhm.

Arbeiten laufen noch bis Mitte November

Die Arbeiten starteten in der vergangenen Woche und sollen, wenn alles nach Plan läuft, bis Mitte November abgeschlossen sein. Der Aufwand ist groß, denn die Leitungen liegen tief im Boden. Zudem muss während der Bauzeit der Abwasserbetrieb aufrechterhalten bleiben. „Es wird unter Betrieb gearbeitet, das heißt, der Kanal bleibt in Funktion. Teilweise muss das Abwasser umgeleitet oder zwischenzeitlich umgepumpt werden“, erklärt Bluhm.

Erschwert wird das Ganze durch Grundwasser, das in den tieferen Lagen zusätzlich in die Baugrube drückt – ein Problem, das schon beim ersten Bauabschnitt aufgetreten war.

Schnelles Handeln nötig

Die Maßnahme war bereits seit längerem geplant. Grundlage sind regelmäßige Kamerabefahrungen der Kanäle. Dabei wird der Zustand jeder Leitung bewertet und in Kategorien eingeteilt: grün, gelb oder rot. „Bei der letzten Untersuchung hat sich gezeigt, dass dieser Abschnitt von Gelb Richtung Rot gerutscht ist“, sagt Torsten Bluhm. „Deshalb wurde jetzt gehandelt, bevor es zu größeren Schäden kommt.“

Mit der Sanierung ist der Oma-Platz zwar momentan Baustelle, aber ab November kann man dort wieder in Ruhe innehalten.