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Investition Streit um Ihleburger Feuerwehrhaus

Der geplante Neubau eines Feuerwehrgerätehauses hat unter den Ihleburgern im Burger Stadtrat erneut für Diskussionen gesorgt.

Von Andreas Mangiras 18.06.2018, 01:01

Burg/Ihleburg l Stadtratsvorsitzender Markus Kurze und der stellvertretende Bürgermeister Jens Vogler (beide CDU) versuchten am Ende zu schlichten. „Es darf nicht sein, dass man sich im Dorf wegen des Feuerwehrgerätehauses so zerstreitet. Geht aufeinander zu und klärt die Dinge vernünftig“, appellierte Kurze an die Streitenden.

Um was geht es? Die Ihleburger Feuerwehr benötigt ein neues Feuerwehrhaus. Seit vielen Jahren ist das Thema im Ort – und nicht nur dort. Stadtrat Ralf Huchel (CDU), selbst Ihleburger, mahnte im Stadtrat an, eine Bedarfsplanung für ein neues Feuerwehrhaus aufzulegen, so dass „es spätestens 2020 zur Bauausführung gelangen kann“. Huchel verwies darauf, dass der „kritische Zustand des Gerätehauses schon 1995 und 2005 festgestellt“ worden war. Das scheint auch an den Nerven der Kameraden zu zerren. „In jedem Ort ist das Feuerwehrgerätehaus Aushängeschild, bei uns nicht“, mahnte Huchel. Er hatte im Rat auf eine bedenkliche Entwicklung in der Feuerwehr verwiesen. „Wir möchten nicht zur Pflichtfeuerwehr werden“, sagte er. Nach Volksstimme-Informationen ist die Tageseinsatzbereitschaft bei der Wehr in Ihleburg schon nicht mehr gegeben. Ist der Brandschutz über eine freiwillige Feuerwehr nicht mehr gewährleistet, können Bürger nach Landesgesetz zur Feuerwehr verpflichtet werden.

Die Ihleburger Wehr ist aktuell auch ohne Leiter. Eckhard Ostheeren hatte seinen Rücktritt aus persönlichen Gründen erklärt. „Ich bedauere diesen Schritt“, erklärte Vizebürgermeister Vogler im Stadtrat. Dort wurde Ostheeren aus seinem Ehrenbeamtenverhältnis abberufen und mit Dank verabschiedet. Ostheeren bleibt Feuerwehrmann. Seit 1989 ist er Mitglied. Er war über 15 Jahre Ihleburger Wehrleiter.

Und nun der Neubau. Der Ortschaftsrat hat diesen „trotz kontroverser Debatte“ eindeutig befürwortet, so Huchel. Standort soll an der Kita sein. Die Feuerwehrunfallkasse hat zugestimmt. Das Gebäude mit Umkleidemöglichkeiten und Toiletten soll auf dem gemeindeeigenen Gelände zwischen Kita und Dorfgemeinschaftshaus errichtet werden. Eine alte Multicar-Garage müsste abgerissen werden. Kosten könnten mit Eigenleistungen gedrückt werden. Zusätzlich zum Gerätehaus soll die Wehr auch einen Mannschaftstransportwagen (MTW) erhalten.

Der Standort passt nicht jedem, machte Denny Bardehle (Fraktion Freie Wählergemeinschaft Endert JL-Burg), gleichfalls Ihleburger, deutlich. Die Zufahrtsmöglichkeiten seien schlechter. Er verwies auf einen Standortvorschlag an der Chausseestraße.

Ein Ihleburger Ortschaftsrat hat eine Unterschriftensammlung in der Feuerwehr für diesen Standort initiiert. „Es hat niemand dafür unterschrieben“, erklärte Huchel im Stadtrat.

„Wenn es einen Neubau gibt, ist eine Mehrheit der Ihleburger für den Standort Chausseestraße“, entgegnete Bardehle unbeirrt. Er forderte, dass die Feuerwehrleute einbezogen werden sollten, wenn eine Machbarkeitsstudie vorgelegt werden sollte.

Vogler, der Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD) im Urlaub vertrat, schlug vor, beide Varianten an ihren jeweiligen Standorten nochmals mit Aufwand und Finanzen gegegenüberzustellen, um anhand der Daten Versachlichung in das heiße Feuerwehr-Thema zu bekommen. Er verwies auf erhebliche Probleme am Standort Chausseestraße. Das Grundstück müsse erworben und Baurecht geschaffen werden. Das koste Zeit und zusätzliches Geld. „Wir müssen das alles auch haushalterisch hinbekommen“, erklärte er auf Nachfrage. Details will er später vorlegen, wie er im Stadtrat ankündigte.

Nach Volksstimme-Informationen könnte ein Vorhaben an der Chausseestraße das Projekt in der Ortsmitte bei den Kosten um ein Mehrfaches übersteigen. Die Rede ist von 800.000 Euro statt 150.000.

Stadtsprecher Bernhard Ruth verwies darauf, dass Bürgermeister Rehbaum dem Standort in der Ortsmitte zugestimmt habe. Im anderen Falle könne das Gerätehaus nicht 2020 gebaut werden.

Ruth verwies zudem auf die Beschlusslage. „Der Ortschaftsrat hat beschlossen, dann ist dem zu folgen oder es muss ein neuer Beschluss gefasst werden. Dafür haben wir den Ortschaftsrat, dass er wichtige Dinge entscheidet.“